Panamakanal Weltwunder
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Panamakanal: Kein anderes Weltwunder veränderte die Welt so nachhaltig zum besseren

Der Panamakanal ist Sinnbild für den unbändigen Willen von Generationen von Ingenieuren und Visionären. Dieser imposante Wasserweg verbindet den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean und verkürzt damit die Reise der Frachtschiffe um 13.000 Kilometer. Seit seiner Eröffnung am 15. August 1914 durchquerten über 1 Million Schiffe den Panamakanal. Noch heute leistet die hundertjährige Technik zuverlässig ihren Dienst. Begleite uns zum Besucherzentrum Miraflores und lass Dich in den Bann ziehen, zu was Menschen im Stande sind.

Über den Panamakanal

Der Panamakanal ist mehr als ein bloßer Wasserweg. Er ist eine eindrucksvolle Verbindung von Natur und Ingenieurskunst. Inmitten der tropischen Landschaft Panamas verläuft diese rund 80 Kilometer lange Wasserstraße und revolutionierte den internationalen Handel. Die beste Zeit für eine Reise hierher ist zwischen Dezember und April – während der Trockenzeit. Als Besucher kannst Du die Schleusen von Miraflores, Pedro Miguel und Gatún besichtigen und dabei zuschauen, wie Schiffe von einem Ozean zum anderen navigieren. An den Besucherzentren erfährst Du interessante Details zur Funktionsweise des Kanals, und die gut durchdachte Sicherheitsinfrastruktur ermöglicht Dir einen entspannten und informativen Besuch.

Wie kommst Du zum Panamakanal?  

Um den Panamakanal in seiner ganzen Pracht zu erleben, startest Du am besten im Besucherzentrum an den Miraflores-Schleusen, das nur eine kurze Fahrt von Panama-Stadt entfernt ist. Hier kannst Du das beeindruckende Schleusensystem aus nächster Nähe beobachten, während sich die gewaltigen Schleusentore vor Dir öffnen und schließen. Dies ist allerdings nur in der Zeit vor 10 Uhr in der Früh oder ab 14 Uhr am Nachmittag der Fall.
Von der Aussichtsplattform hast Du einen großartigen Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe und die umgebende Landschaft. Anschließend kannst Du entlang der Wasserstraße bis zu den Pedro-Miguel-Schleusen und weiter bis zum Gatún-See fahren, der einen wichtigen Teil des Kanals bildet. Eine weitere Möglichkeit ist eine Bootstour, die Dich direkt über den Kanal führt und Dir das Erlebnis bietet, die Passage hautnah mitzuerleben.

Die Anreise zum Kanal ist auf vielerlei Art möglich. Taxi und Uber bringen Dich sicher, aber verhältnismäßig teuer zu Miraflores. Auch die Stadtrundfahrt mit den roten Doppeldeckern führt hierher. Wir entschieden uns für den öffentlichen Nahverkehr. Dieser ist unglaublich günstig und zuverlässig – die Linie C810 fährt direkt vor das Besucherzentrum!

ÖPNV in Panama City

Mit Fahrkosten von 0,25 US$ (Busse) und 0,35 US$ (Metro) pro Drehkreuz unterbietet der ÖPNV alle verfügbaren Optionen. Wichtig ist nur, dass Du Dir dann direkt am Flughafen (oder einer Metrostation) die „Metrobus Sistema Integrado“ NFC Karte besorgst. Die kostet einmalig 5 US$, ist wiederaufladbar und gültig für bis zu 5 Personen pro Strecke (jeder zahlt jedoch 0,25 US$).

Die Geschichte des Panamakanals: A country divided, a world united  

Der Bau des Panamakanals ist eine Geschichte von Mut, Ausdauer und technischer Genialität. Bereits im 16. Jahrhundert gab es erste Ideen, Mittelamerika zu durchqueren, doch erst im 19. Jahrhundert unternahmen die Franzosen unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps – dem Erbauer des Suezkanals – ernsthafte Versuche, einen Kanal durch Panama zu bauen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch an der rauen Natur, tropischen Krankheiten und fehlender Technik. 20.000 Menschen zahlten das mit ihrem Leben. Getötet vom bis heute effektivsten Massenmörder, der je lebte: das Moskito.

Erst als die USA Anfang des 20. Jahrhunderts das Projekt übernahmen, wurde der Bau realisiert. Nach zehn Jahren intensiver Arbeit und dem Einsatz modernster Ingenieurstechniken, wurde der Panamakanal 1914 eröffnet. Doch vermutlich wären auch die Amerikaner gescheitert, wenn nicht parallel nach dem Verursacher des schwarzen Erbrechens (Gelbfieber) geforscht worden wäre. William C. Gorgas spielte eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Gelbfieber (und Malaria) während des Baus des Panamakanals. Seine Arbeit begann, nachdem die französischen Bauversuche in den 1880er Jahren gescheitert waren, da tausende Arbeiter an diesen Krankheiten erkrankten und starben. Gelbfieber und Malaria waren in Panama damals weit verbreitet, und die Bedingungen auf der Kanalbaustelle mit stehenden Gewässern und tropischem Klima förderten die Vermehrung der Mücken, die die Krankheiten übertragen.

Gorgas, ein Arzt und Gesundheitsbeamter der US-Armee, erkannte als einer der Ersten die Bedeutung der Mücken als Krankheitsüberträger. Durch seine Arbeit in Havanna hatte er bereits Erfahrung und konnte die Erkenntnisse am Panamakanal anwenden. Sein Team begann mit intensiven Anti-Mücken-Maßnahmen: stehendes Wasser wurde beseitigt, Entwässerungsgräben wurden gegraben, Gebäude wurden mit Moskitonetzen ausgestattet, und Insektizide kamen großflächig zum Einsatz. Gorgas‘ Maßnahmen führten zu einem immensen Rückgang der Infektionsfälle und retteten unzählige Leben. So schuf er die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weiterbau des Kanals. Dank Gorgas‘ medizinischem Engagement und seiner präventiven Gesundheitsmaßnahmen wurde der Panamakanal schließlich zu einem realisierbaren Projekt. Seine Arbeit bleibt ein Meilenstein der tropenmedizinischen Forschung und machte deutlich, wie eng die Gesundheitspolitik mit Großprojekten dieser Art verknüpft ist.

Heute gilt der Panamakanal als eines der bedeutendsten Bauwerke der modernen Geschichte und steht als Symbol für menschliche Innovationskraft und Durchhaltevermögen. Seit 1999 wird der Kanal von Panama selbst verwaltet und ist heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land.

Erweiterung des Kanals

Der Bau des neuen Teils des Panamakanals – bekannt als „Panama Canal Third Set of Locks“ – wurde 2016 abgeschlossen und erlaubt es nun deutlich größeren Schiffen den Kanal zu passieren. Diese Erweiterung war eine der größten Infrastrukturprojekte in der Geschichte Panamas und diente dazu, den Anforderungen des globalen Handels gerecht zu werden, da moderne Frachtschiffe zunehmend größer wurden und die Kapazitäten der ursprünglichen Schleusen überstiegen.

Die Bauarbeiten begannen offiziell im Jahr 2007 und konzentrierten sich auf den Bau eines dritten Schleusensystems, das parallel zu den bestehenden Schleusen verläuft. Die neuen Schleusen – jeweils eine an der Pazifik- und eine an der Atlantikseite – sind breiter, tiefer und können Schiffe mit einem Volumen von bis zu 14.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Units, also Standardcontainer) aufnehmen, im Vergleich zu den ursprünglichen Schleusen, die  Schiffe bis zu 5.000 TEU befördern konnten. Zusätzlich wurde ein neuer Wasserwiederverwendungstank eingebaut, der etwa 60 % des Wassers für jede Schleusenfüllung recycelt, was den Wasserverbrauch reduziert. Die Erweiterung hat Panamas Position als globales Handelszentrum gestärkt und bringt dem Land erhebliche Einnahmen aus den zusätzlichen Gebühren, die für die Passage durch die neuen Schleusen erhoben werden.

Unser Besuch von Miraflores

Wir fahren mit dem 810er Bus. In Albrook – dem Busterminal von Panama City – findest Du alle Anschlüsse in die Stadt und sonst wohin in Panama. In einigen Reiseblogs gibt es den Tipp, einfach die Treppe zu nehmen, ohne das Besucherzentrum zu betreten. Das mag bei unaufmerksamen Personal möglich sein, doch man steht in jedem Fall in einem 2m hohen Maschendrahtzaun. Zudem ist die Tribüne des Besucherzentrums nicht zu erreichen. Diese bietet eine leicht erhöhte Sicht auf den Kanal.

Die Schiffe bewegen sich in Schrittgeschwindigkeit durch die Schleusen, da geht es bei solchen Riesen aus Stahl mitunter um wenige Zentimeter. Auch das Heben bzw. Senken in den Schleusen verläuft in Zeitlupe. Folglich sollte man Zeit mitnehmen! Apropos Zeit: auf jeden Fall solltest Du Dir den Film über den Panamakanal im IMAX ansehen – viele tolle Bilder und vor allem Hintergrundwissen zu diesem wirklich bahnbrechenden Bauprojekt in Mittelamerika.

Bildergalerie


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