Zurück in Australien
Die Autobahn A1 führt von Sydney praktisch entlang der kompletten Ostküste bis zu unserem Ziel Cairns. Diese Strasse passiert mehr oder weniger all die wohl klingenden Küstenstädte an den Traumstränden mit Hinweisen zu wahlweise tödlichen Krokodilen, Haien oder Quallen.
Sydney
Am Flughafen von Sydney begrüßt Vodafone die Ankömmlinge mit einer Werbung zu den tödlichen Tieren zu Wasser und zu Land – Marketing mal ganz anders.
Die Stadt mit der weltbekannten Oper zeigt sich von Ihrer schönsten (Sonnen)Seite. Pedro von den Fiji gibt uns sogleich eine Tour durch seine Wahlheimat und anschließend wird noch gemeinsam gekocht. Das Feuerwerk im Hafen von Darling ist ein schöner Abschluss. Die Nacht im Hostel von Nomade hingegen ist eine wie die andere – laut und unheimlich. In der Herberge schlafen Leute praktisch überall, so dass die Vermutung nahe liegt, einige nutzen diese hier als das Dach überm Kopf. Nomad ist definitiv nicht zu empfehlen!
Selbstverständlich ist die Überquerung der Hafenbrücke, Bondi Beach und das Schlendern durch die Straßen der Stadt Teil des Programms. Mit dem öffentlichen Nahverkehr fährt es sich im Übrigen günstiger als mit den Touristen Hop on/off Bussen. Nach drei Tagen erfolgt die Übernahme des Camper bei Apollo; es folgt das erste Ziel: Blue Mountain.
Blue Mountain
Direkt gegenüber vom Campingplatz führt der Weg hinunter zu den Katoomba Wasserfällen. Nach ca 20Min gelangt man an ziemlich nahe an die Wasserfälle heran und kommt an einigen kleinen vorbei. Von hier unten kann man auch die Drei Schwestern sehen.
Fährt man die Strasse an der Klippe entlang, findet man nicht nur Häuser mit beneidenswerter Aussicht, sondern eben auch zahlreiche Aussichtspunkte für tolle Blicke in das Tal und die Steinformationen. Häufig ist ein Fußmarsch nötig, um wirklich an die Felskante zu gelangen – er hat sich jedesmal gelohnt. Die Blue Mountains sind wir der Grand Canyon nur bewaldet und offensichtlich nicht ganz so tief.
Die zweite Nacht verbringen wir nördlich von Windsor auf dem Weg zu Wiseman’s Ferry. Als einzige Gäste auf dem Platz ist es schon ein wenig unheimlich. Doch der Nachthimmel ist herrlich und der Nebel über dem Fluß am folgenden Morgen läßt auf einen herrlichen Tag schließen.
Die Fahrt über Wiseman’s Ferry inkludiert eben auch die Fährfahrt. Ein kleiner Fluß, eine kleine Fähre und zwei Mann Besatzung die vermutlich den ganzen Tag nicht viel zu tun haben. Zu unserer größten Überraschung ist der Service gratis. Das hängt vermutlich mit der folgenden Strecke zusammen – mein Gott was für eine schlechte, gewundene und verlassene Gegend. Fast jedes Haus steht zum Verkauf, trotz Aussicht auf den malerischen Fluß. Aber wer möchte schon hier wohnen?
Die Tagesetappe endet in Port Stephens. Eine Lagune umgeben von gigantischen Dünen. Vor allem von Anna Bay gleicht der Blick einer Wüste, die in einem endlosen Strand mündet. Surfer tummeln sich im Wasser und Allradbusse befördern Touristen zu den Dünen zum Sandboarding.
Port Stephens
Port Stephens ist ein 20 Kilometer ins Land reichender Naturhafen nördlich von Newcastle an der australischen Ostküste im Bundesstaat New South Wales. Er liegt etwa 170 Kilometer nördlich von Sydney und erhielt seinen Namen von Captain James Cook, als dieser am 11. Mai 1770 die Stelle passierte und sie nach Sir Philip Stephens benannte.
Am Hafen in Nelson Bay beobachten wir Pelikane wie Sie kitschig durch den Sonnenuntergang fliegen, während der Himmel glutrot leuchtet. Der Campingplatz am Soldier Point liegt einfach gut.
Port Macquarie
Nächstes Ziel ist Port Macquarie. Wieder eine Etappe die auf der Karte gar nicht so lange aussieht. Doch hier beginnen langsam die so oft beschriebenen Traumstrände der Ostküste. Der Campingplatz Big4 in Bonny Hills ist sehr zu empfehlen. Der Fußweg zum Strand in der Nacht war ein kleines Abenteuer, doch der Sternenhimmel und das Gewitter am Horizont ein kleines Bonbon. Ich kann mich nicht erinnern, sowas schon mal gesehen zu haben. Der völlig dunkle Horizont flackerte in einer Wolke kurz auf und es glich der Zeichtrickanimation von Nervenzellen, die ein Stromstoß zum Leuchten bringen.
Ein langer vormittäglicher Spaziergang am Wasser südlich von Port Macquarie und die kurzen Besteigung des Leuchtturms haben zur Folge, dass neue Sandalen her müssen. Zum Glück, wie es sich im Nachhinein herausstellt, denn der Surfer Laden hat auch das Tauchgehäuse für die goPro. Das Armband mit seinem Glubschauge war ja leider – wie auf Fiji schmerzhaft festgestellt – nicht in der Lage wirklich scharfe Bilder zu liefern. Das Mittagessen kochen wir uns am Parkplatz mit Blick über die Surferbucht unter uns. Sehr entspannend und unterhaltend.
Bevor es weiter geht, wird noch in der Koala Klinik vorbeigeschaut. Hier werden verletzte Fellknäuels wieder aufgepäppelt. Die 6-7 in den Bäumen schliefen alle samt, einhändig an einem Ast festhaltend in der Astgabel. Zumindest einer bewegte sich mal. Doch leider war die Kamera nie schnell genug parat, um das festzuhalten. Der Hwy1 führt uns über kleine Käffer zum nächsten Stop in Coffs Harbour. Erneut fahren wir durch nicht wirklich spektakuläre Landschaft und finden zum Glück am Campingplatz am Hafen von Coffs Harbour noch einen Platz. NSW hat Ferien und vermutlich wird uns das noch die kommenden Tage begleiten. Leider bedeutet das volle Plätze und leider auch hohe Preise.
Coffs Harbour
Damit ein wenig Leben in die Bude kommt, werfen wir uns am folgenden Morgen kurz aus einem Flugzeug und zumindest Susi hat noch bis nachmittags was davon.
Lenox Head
Bevor wir den Höhepunkt Byron Bay angehen, stoppen wir in Lenox Head. Die ruhigere Variante entpuppt sich als ganz schön belebt. Der Campingplatz Big4 liegt direkt am Ainsworth See und am Meer. Die Lage ist folglich top und das merkt man dem Platz auch an. Voll mit Familien und entsprechender Action dient das als gute Einstimmung für die kommenden Wochen.
Byron Bay
Byron Bay ist ein Badeort mit knapp 10.500 Einwohnern auf einer Landzunge. Die Stadt ist benannt nach John Byron, dem Großvater des Dichters Lord Byron, einem britischen Kapitän und Weltumsegler des 18. Jahrhunderts.
Byron Bay ist ein faszinierender Ort. An kaum einem anderen Platz trifft man auf ein so lebhaftes, interessantes und kunterbunt gemischtes Publikum. Spirituelle, Surfer, Backpacker, Künstler, Familien, Party-Animals und Weltenbummler aus allen Teilen der Erde versammeln sich hier. Viele Besucher bleiben deutlich länger in Byron Bay als ursprünglich geplant. Einige lassen sich in der Kleinstadt sogar richtig nieder, da sie dem einmaligen Charme, der jugendlichen Atmosphäre und dem alternativen Lebensstil einfach nicht widerstehen können.