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Abkühlung im Eisbach

Eine Steinstufe an der Austrittsstelle bei der Prinzregentenstraße des sehr wasserreichen und schnell fließenden Eisbachs erzeugt eine Stromschnelle und eine etwa halbmeterhohe stehende Welle, die von Kanuten und Surfern gleichermaßen genutzt wird. Die stehende Welle im Eisbach erlangt bei Wellenreitern internationale Berühmtheit. Bei den Surfern ist sie beliebt und gefürchtet, weil direkt hinter ihr mehrere Reihen von Steinquadern unter Wasser vor allem bei unerfahrenen Surfern Verletzungen bewirken können. Neben den Surfern nehmen hunderte Besucher des englischen Gartens im heißen Sommer die Gelegenheit zur Abkühlung im Eisbach dankend an.

Die Geschichte der Welle

Im April 2010 übernahm die Stadt München das Gelände im Tausch gegen ein Grundstück im Englischen Garten vom Freistaat Bayern, um das Wellenreiten nach 35 Jahren auf eine legale Grundlage zu stellen. Gleichzeitig startete in den Kinos der Dokumentarfilm Keep Surfing, der die Situation am Eisbach und die Wellenreiter, die zum Teil aus der ganzen Welt anreisen, porträtiert.

Etwa 1 km hinter dieser bekannteren Eisbachwelle gibt es in demselben Kanal noch die „kleine Eisbachwelle“. Sie ist etwas einfacher zu fahren, für ungeübte Surfer bestehen aufgrund der Betonbegrenzungen auf beiden Seiten und der teilweise starken Unterströmung dennoch erhebliche Gefahren. Deshalb und wegen der Kollisionsgefahr mit den Eisbachschwimmern wird Anfängern empfohlen, auch diese Welle zu meiden und an die Floßlände in Thalkirchen (die dritte Welle in München) auszuweichen.

Die Welle im Atlas Obscura

Dieser Ort steht im Atlas Obscura. Dieses Buch ist eine erstaunliche Liebeserklärung an die Welt, in der wir leben. Rund um diesen Ziegelstein aus Seiten voller schräger Reiseorte fernab der touristischen Trampelpfade entstand eine globale Gemeinschaft von Entdeckern, die gemeinsam eine umfassende Datenbank mit den wundersamsten Orten und Lebensmitteln der Welt erstellt haben – von einer geheimen Wohnung auf dem Eiffelturm bis zu Brücken, die aus lebenden Wurzeln gebaut wurden, von einer Frucht, die wie Schokoladenpudding schmeckt, bis zu einem würzigen Chutney aus roten Ameisen. Unser Profil dort findet ihr hier.

Ort der berühmten Welle

Der Bach fliesst vom Süden in den Englischen Garten. Direkt neben dem Haus der Kunst an der Prinzregentenstrasse gelegen kann man von einer Brücke den Surfern zuschauen, oder nur 50m weiter hinten selber in die eisigen Fluten springen.

Die Abkühlung im Eisbach

Direkt hinter der stehenden Welle springen täglich Hunderte in die eisigen Fluten und lassen sich am Rande des Englischen Gartens bis zur Nähe des Chinesischen Turms treiben. Vorbei an Fußgängerbrücken und der zweiten Surferwelle geht es bis zur Tramstation Tivolistraße.

Entlang der Strecke kannst Du praktisch überall aussteigen, sofern Du genügend Halt gegen die starke Strömung findest. Die zweite Surferwelle ist in jedem Fall eine gute Gelegenheit rauszukommen. Oder aber du hälst Dich an dem gespannten Stahlseil fest und wartest geduldig darauf, dass die Surfer pausieren und die Schwimmer durchlassen.

Bikini festhalten

Für die Damen gilt: Eine Hand am Stahlseil, eine Hand am Bikini Oberteil und schwups ist die Hose weg. Besser mit Badeanzug ins Wasser!

Von hier läufst Du entweder 10 Minuten zurück zum Ausgangspunkt, oder genießt das geduldete Schwarzfahren in der Tram bis zum Nationalmuseum (zwei Stationen).

Bildergalerie


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