Skiing Lake Tahoe
Moinsen aus Reno, NV.
Im Rahmen meines Meilenzerknitterprogramms steht auch Lake Tahoe auf dem Tablett. Mein Reiseagent Sven hat im Internet das unglaubliche Angebot von US$ 75 fuer einen Flug mit 3 Uebernachtungen gefunden. Vielleicht sollten wir ein Buch schreiben, wie man in USA guenstig verreist. Andererseits, wer will hier wirklich noch hin ?
Am Flughafen wird man 2 mal durchleuchtet und mindestens 2 mal auf 5m Wegstrecke um Ticket und Reisepass gebeten. Naja und abgesehen von berauschender Natur und ein wenig Glamour…ich empfehle wirklich jedem sozial/ gesellschaftlich interessierten Reisenden den Abstecher nach Reno, NV. Auf dem Weg dahin, kann man ja kurz mal alibimaessig am Lake Tahoe vorbeischauen und sich dem Massentourismus von TUI und LTU anschliessen. Dann aber ab in eines der Kasinos vor Ort, und Augen auf beim Automatenlauf.
Wer Vegas fuer laut, schrill, blinkend und teuer haelt, ist hier genau richtig. Die meisten Gaeste koennen sich kaum aus eigener Kraft fortbewegen, sei es bedingt durch Gehhilfen oder Drogeneinfluss – oder beides. Ganze Strassenzuege sind sind so belebt wie Berlin nach einem Atombombeneinschlag. In den Kasinos arbeiten Eingeborene, die irgendwie nicht weggekommen sind.
Genug gezetert. Die Gegend ist ja beruehmt fuer diese Pfuetze oben in den Bergen. Nach Kartenstudium und Sven s Sieg ueber seinen GPS Handheld/PDA/Navigator konnte es dann auch endlich losgehen. Diamond Peak sollte fuer heute den Anfang geben. Die Schneelage ist bescheiden und betraegt laut „Herstellerangaben“ 50-100cm. Gleich vorweg, es wird gelogen, wie es die Schluchtenscheisser aus Deutschlands Sueden nicht besser koennten. Doch Gemach Gemach; obwohl ringsrum alles gruent und blueht, koennen wir uns auf einer guten Piste austoben. Kaiserwetter herrscht auch noch und dieser amerikanische Bodensee ist der Kracher. Umgegben von unzaehligen 2-3 Tausendern mit ueppiger Nadelwaldvegetation liegt marineblau der See Tahoe. Diamond Peak ist eines der vielen Skigebiete um den See herum und teilt sich lediglich mit Homewood die Naehe zum Wasser. Man faehrt praktisch in den See. Fantastisch.
Squaw Valley Nachtskilaufen machen wir morgen, falls wir nicht eingeschneit werden – auf dem Wetterradar naehert sich eine Sturmfront. Die kam auch und brachte Schnee, den ganzen Tag lang. Herrlich. Auch wenn das Skigebiet nicht wirklich sichtbar war, so bietet es zahlreiche Varianten und nachher sogar „freeriding“. Nach einer Pause ging es am spaeten Nachmittag nochmal raus. Bei Flutlicht zu fahren, kannte ich bereits, doch in einer Gondel ueber eine Schneelandschaft in der Nacht zu schweben ist unwirklich.
Am dritten Tag hatten wir uns Northstar vorgenommen. Abgesehen von der Aussicht bei Diamond das beste Skigebiet von den dreien. Es muss hier wahrlich ein Traum nach tagelangem Schneefall sein. Ein paar Abfahrten werden bearbeitet, waehrend die Masse unberuehrt bleibt. Dazu gesellen sich unzaehlige Abfahrten inmitten von Baeumen und Straeuchern mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
An der Mittelstation wird gerade ein Ritz-Carlton hochgezogen, womit wir bei den Liftpreisen sind. Mit US$ 65 liegt Northstar fast auf Mammoth Niveau, bietet aber Varianten und moderne Lifte. Es sei nur erwaehnt, dass uns ein „Rasta-man“ Coupons fuer US$ 25 verkaufte und wir so Geld sparten. Naja, schliesslich hat der Trip ja bereits schon genug gekostet
An einem Bergkamm kann man sogar den See Tahoe wieder sehen, wenn auch nur sehr begrenzt, aber immerhin. Unterm Strich ist das Gebiet rund um den See auf jeden Fall eine Skireise wert und ich wuensche jedem etwas mehr Glueck mit dem Schnee. Er war ok, aber gerade mit Hinblick auf die „freeriding“ Pisten sollte meterweise davon liegen.