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Whistler

Typisch beim Glampen (Glamour campen) ist das frühe Aufstehen. Weiter nördlich am 99 liegt Squamish. An einem Aussichtspunkt bietet sich ein Halt für das Frühstück an. Der Ausblick reicht über die gesamte Bucht. Das heutige Etappenziel lautet Whistler, wo die olympische Winterspiele 2010 ausgerichtet wurden. Der Flug mit Harbour Air über das Gebiet wird auf morgen verschoben, weil der heutige Tag bereits ausgebucht. Eine vorherige Reservierung wäre sicher schlau gewesen.
Es muss schnell ein Alternativplan her.

Die Nairn Falls in ca 30km bieten sich als Alternative an. Ein ca 1.8km langer Fußweg führt entlang des “Green river” zu den Wasserfällen. Die 60m hohen Fälle lohnen den Ausflug, zumal der Weg im Grunde flach verläuft. Ganz im Gegensatz zum Wanderpfad zum „1 mile lake“. Im Norden des Campingplatzes bei den Wasserfällen geht unscheinbar ein Pfad in den Wald. In weiten und engen Kurven schlängelt der sich bergauf, bergab um letztlich entlang der 99 auf einen See zu stoßen, der mit dem Auto vermutlich keine 8min entfernt gewesen wäre. Abgesehen sind es auch keine 2,2 km sondern 2,7km. Die Kanadier sind vielleicht doch noch nicht so richtig an Kilometer gewöhnt.

Übernachtet wird auf dem Campingplatz in Whistler. Dort gibt es auch einen Supermarkt – der allerdings nur für das Nötigste genutzt werden sollte, da er preislich einer Tankstelle mit Nachtzuschlag gleicht. Das versprochene Wifi reicht allerdings nicht bis auf den Teil des Platzes jenseits des Flusses. Am Standplatz angekommen machen wir uns breit und fahren die Seite des Wohnmobils aus. Ein Tanzsaal entsteht, wenn jetzt auch noch der TV mehr als einen Sender grisselig empfangen würde, könnten man das mit einem Tango feiern.

Am nächsten Tag steht ein Rundflug mit dem Wasserflugzeug an. Doch davor noch Einkaufen, Tanken und ein Kaffee auf die Hand auf dem Programm. Am Dock angekommen überrascht uns der hektische Betrieb. Harbour Air betreibt nicht nur Rundflüge, sondern auch und vor allem einen Linienverkehr zwischen diversen Orten rund um Vancouver, Vancouver Island und Whistler.

Unsere 40 minütige Tour führt uns vom Startpunkt am Green Lake über den Ort Whistler, vorbei an Blackcomb und Whistler bis hin zum Garibaldi Park. Die Aussicht auf den Nationalpark von oben ist gigantisch: so weit das Auge reicht Nadelbäume, Seen, Nadelbäume, weiße Gipfel, Nadelbäume…der Park darf nur zu Fuß betreten werden, nicht mal die Begleitung eines Hundes ist erlaubt. Die Flugroute führ vorbei an mehrere Gletschern und beim Rückflug zwischen den beiden Skibergen über die neue freihängende Verbindungsseilbahn hinweg zum See.

Als Zwischenstopp gibt es heute nur noch die drei Joffre Lakes. Dabei schrauben wir uns auf ein Hochplateau und finden den erste der drei nur wenige Minuten vom Parkplatz entfernt. Den Aufstieg zu den anderen beiden sparen wir uns, da es noch ausreichend Seen auf der Route geben wird und wir ein wenig Kilometer machen müssen.
Kanada aufmachen: Lillooet. Hier herrscht Wüstenklima und schon bei der Annäherung an den Ort ändert sich die Vegetation an den Berghängen dramatisch. Die dichte Bewaldung weicht der Steppe, in diesem Fall Salbeibüsche. Am Seton Stausee kurz vor Lillooet schlägt das Klima voll durch: trockenheisse 28,5 Grad in mitten von Bergen. Hier wird Wein angebaut, doch ist nach dem Goldrausch nicht viel übrig geblieben. Die Stadt liegt auch in einem Indianerreservat und leider sieht man das deutlich am Zustand der meisten Häuser.

Für die Nacht suchen wir nach einem geeigneten Platz. Diesmal soll es kein offizieller Campingplatz sein. Kurz vor der Abzweigung zur 97 finden wir direkt an einem kleinen Bach eine kurze Schotterpiste von der Strasse abgehend. Nach Müsli hüpfen wir in die Federn und schlafen ziemlich früh.

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