Erlebe Heliboarding in Usbekistan
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Erlebe Heliboarding in Usbekistan

Usbekistan ist ein 448.978 km² großer Binnenstaat in Zentralasien mit 36 Millionen Einwohnern. Er grenzt im Norden an Kasachstan, im Nordosten an Kirgisistan, im Südosten an Tadschikistan, im Süden an Afghanistan und im Südwesten an Turkmenistan. Letztlich grenzt das Land im Osten an die Ausläufer des Himalaya und bietet so ideale Voraussetzungen für Pulverschnee. Hier findest Du einen ausführlichen Urlaubsbericht zu Heliboarding in Usbekistan.

Das Abenteuer Anreise oder staatenlos in Moskau

Die Flugreise

Die Reise beginnt in einem Airbus 320 der Aeroflot von München nach Moskau Sheremetyevo. Eine beinharte Landung in atemberaubender Schräglage auf dem linken Fahrwerk überzeugt mich, dass wir Europäer einfach tolle Flugzeuge bauen. Aus der Röhre ausgespuckt fanden Jakob (mein österreichischer Reisekumpane und Ex-Burton Pro) auch relativ schnell weitere Reisekollegen, inklusive dem Reiseleiter Mathias Andrä – leicht zu erkennen an Helmen und Rucksäcken statt der typischen Fellmützen!
Bereits in München wunderte ich mich über den fehlenden Boardingpass für den zweiten Teil der Reise. Statt den Schalter von Aeroflot aufzusuchen, trieben wir in einer Menschenmasse bis vor eine verschlossene Tür und schroffe Beamte verlangten nach Tickets und Reisepässen in unwirschem Russisch. Staatenlos in Moskau in irgendeinem Raum lässt mir Spionagefilme durch mein inneres Auge laufen. Doch die charmante „Olga“ bringt uns alle Unterlagen zurück, wirft sie auf einen Tisch und jeder angelt sich seinen Pass plus Ticket. Kurz darauf öffnet sich eine Tür zum Vorfeld und mit dem bereitgestellten Bus zuckeln wir 15 Minuten über den Flughafen und enden erneut in einem harmlosen Raum.
Endlich wird der Flug aufgerufen. Auf dem Flugfeld zwischen Schneeflocken und eisiger Kälte nehme ich Sichtkontakt mit dem Rückgrat der Aeroflot Flotte auf: der Tupolev 154 M. Im Flugzeuginnern runzle ich dann doch die Stirn, denn viele Sitze sind vorn über geklappt – so wie bei einem 2 türigen Auto beim Besteigen der Rücksitzbank. Dass die Lehnen nicht einrasten ist eine echte Überraschung, genauso wie der sehr geringe Sitzabstand. Die nächste erwartet mich beim Besuch der Toiletten. Diplomatisch ausgedrückt schwitzt man es lieber aus, als dort auch nur zu pinkeln.

Ankunft in Tashkent

Morgens um 3:15 Uhr erreichten wir Tashkent, die Hauptstadt von Usbekistan. Hier wird das Gepäck erneut durchleuchtet, bevor es ins Land gelassen wird. Mathias lotst die Truppe an den Heerscharen von Taxifahrern vorbei zu einem Reisebus. An Bord erfahren wir, dass das Hotel in Tashkent gestrichen wurde und wir stattdessen direkt nach Chimgan an Charvak See fahren. Die Begeisterung hält sich nach 10 Stunden Anreise in Grenzen.

Unser Hotel am Charvak See

Eine marmorgeflieste Lobby mit Aufzügen, Loungeecke und einer holzgetäfelten Rezeption empfängt uns ! Die Zimmer, das Essen und auch die komplette Anlage fügten sich ins Bild – sauber, bequem und gut.
Bereits am nächsten Morgen konnte man beim Gang zum Frühstück den Ausblick über den angelegten – aber zugeschneiten – Park bis runter zum See geniessen. Am gegenüberliegenden Ufer strahlten die Berge im Sonnenaufgang. Ein wunderschönes Fleckchen Erde an der Grenze zu Kasachstan im Tien-Shan Gebirge.

Zuviel Schnee ist nicht gut für’s Heliboarding

Frau Holle meint es gut mit uns und schüttelte kräftig die Betten aus, doch 250cm Neuschnee sind selbst für’s Heliskiing zuviel. als ausreichend.

Nach einem ruhigen Vormittag, den wir nicht im nahegelegenen Skigebiet verbringen wollen, entdecken wir die Alternative „Paintball“. Die Aktion erweist sich als sehr lustig und mitunter schmerzhaft.

In der Nähe des Hotels befinden sich mehr oder weniger zerfallene Datschas, die den richtigen Flair zum Häuserkampf liefern. Auch wenn die Tarnanzüge in oliv-braun nicht unbedingt im Schnee sehr wirksam scheinen, machen wir uns in Zweier-Teams auf in den Kampf. Schlußendlich hatte jeder mindestens eine Erfahrung mit einer Farbkugel auf einem nicht gepanzerten Körperteil.

Paintball in Usbekistan

Erstkontakt mit einem usbekischen Skigebiet

Der Schneefall hält auch am Folgetag an. Daher plant Mathias eine Expedition in das nahegelegene Skigebiet Beldersey. Nach dem leckeren und entspannten Frühstück fahren wir in einem Armeelaster durch das verschneite Usbekistan. Nachdem der neben einer Blechhütte anhält, wechseln wir irritierte Blicke. Doch ein riesiges Stoffbanner preist uns die Freuden des Wintersports.

Die hintere Seite der Hütte erwies sich denn auch als Lift. Der Liftie kassiert direkt in Bar und der Lift läuft nur für ein Minimum von 20 Leuten – wegen der Stromkosten.

Den Sessellift muss man geniessen. Auf alten hölzernen Campingstühlen, die auf einer Metallquerstrebe verschraubt sind, zuckelte man den Berg hinaus. Schutzbügel oder ähnliches suche ich vergebens.

Schlepplift hin, Schlepplift her, eine kleine Gruppe von sechs Leuten beschliessen direkt wieder zur Talstation abzufahren. Abgesteckte Pisten kennen vielleicht Österreicher oder Schweizer, nicht aber Usbeken. Das Weg ist das Ziel und die Waldschneise interpretieren wir als Piste.

Beldersey Sessellift


Der natürlich weiterhin starke Schneefall erschwert die Orientierung zusätzlich und so kehren wir in eine Blechhütte zum Apres Ski ein. Die tchechischen Mitreisenden vergnügen sich ca. 40 Minuten länger und stürmen dann auch die Bar. Die Vorräte unseres Picknickkorbes waren sodann schnell aufgebraucht. Der Laster signalisierte uns mit laufendem Motor, dass die Heimreise angetreten wird.

Es folgte noch ein weiterer Tag am Boden, weil der Präsident anlässlich seines Geburtstags selber in der Luft ist und dafür der Luftraum gesperrt wird. Wir gewinnen übrigens die Diskussion mit den Piloten am Folgetag zu fliegen, zumindest teilweise. Und so begann dann endlich das Abenteuer Heliboarding in Usbekistan.

Heliboarding in Usbekistan startet endlich

Der Himmel ist blau, alles andere weiß. Vorab aber noch eine Sicherheitseinweisung und die obligatorische Überprüfung der Lawinensuchgeräte. Eine 50cm lange Stichflamme aus dem Ofenrohr der Turbine kündigt nun endlich den Beginn des Abenteuers an. In gebückter Haltung besteigen wir der Reihe nach den Helikopter und nach nur 20min Flug springen wir aus der Tür in den Schnee auf einem Bergrücken auf 2800m Seehöhe.
Nach dem Schneetest durch Albert, unserem russichen Bergführer, geht es in die erste Rinne voller Tiefschnee. Puderzucker soweit das Auge reicht. Weitere Flüge führen bis auf 3300m und zwingen uns durch enge Felsschluchten hinab zu den breiteren Rinnen zu fahren.

Nur ein Spray mit dem Board ist schon die Reise wert. Das kann man einfach nicht beschreiben, vielleicht durch das Video oder die Bilder annähernd rüberbringen.

Reisebüro Mathias Andrä

Gebucht habe ich die Reise bei Mathias bzw. dessen Firma Snowxplore.

Wer mit uns auf Reisen geht, begibt sich auf ein professionell, organisiertes Abenteuer. Jede unserer Reisen, hat ihren eigenen Charakter und Reiz. Egal wohin Ihr mit uns reist , egal in welchen Teil der Erde die Reise geht, bei uns geht es immer um die Perfekte Line in perfektem Powder. Von Heliskiing, über Catskiing, bis hin zu Expeditionen per Schneemobilen.

SnowXplore

Weil der Urlaub so grandios war, das Abenteuer so riesig, habe ich die Reise in 2007 gleich nochmal unternommen. Den Bericht findest Du hier.

Bildergalerie

Video

Abschlussprogramm in Tashkent

Bein Einbruch der Dunkelheit erreichen wir unser Hotel in der Hauptstadt. Schon die Suche nach der passenden Seitenstrasse lassen schlimmes befürchten, da wir an allen namenhaften internationalen Hotelketten vorbei in eine ungeteerte Seitenstrasse fahren. Wir hoppelen bis zur Eingangstür in einem schlecht beleuchteten Viertel, wo sich um die Ecke Menschen an offenem Feuer auf der Strasse die Finger wärmen. Doch die Zimmer sind ordentlich und sauber.

Anschliessend führt uns Mathias noch durch die Stadt. Die Gruppe endet schlussendlich in einer „Bar“ mit einem extrem hohen Frauenanteil. Nur wenige Minuten später klärt sich dank immer spärlicheren Kleidern wo wir gelandet sind. Den absoluten Höhepunkt bietet ein Künstler, der sehr seltsame Dinge mit Nadeln und einer Bohrmaschine anstellt…


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