Kap Agulhas & De Hoop
Das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents, nicht, wie oft angenommen, das Kap der Guten Hoffnung. Der 20. Meridian, der in etwa auf dem Kap Agulhas liegt (genau verläuft er ca. 150 m östlich), stellt die geografische Grenze zwischen Atlantischem und Indischem Ozean dar.
Doch bevor wir dorthin gelangen statten wir dem De Hoop Naturreservat noch einen Besuch ab. Auf diversen Blogs und Blogs empfohlen, möchten wir hier eine Wanderung absolvieren. Das Tagesprogramm sieht also zwei Ziele vor, mit der Übernachtung im nahegelegenen Hermanus.
Anreise
Wir starten in Swellendam gen Süden zum De Hoop Naturreservat. Bereits kurz hinter Swellendam beginnt eine Schotterpiste, die Fahrer und Auto so ziemlich alles abverlangt. Wir haben die Wahl mit 30-40 km/h dahin zu schleichen oder es wie Walter Röhrl zu machen – wir entscheiden uns für letzteres. Wer übrigens glaubt die Strassen in USA seien ‚unendlich‘, der war noch nicht hier! Zwischen riesigen Agrarflächen düst Du fast eine Stunde einsam auf Geröllpisten bis zum Eingang – man sollte wirklich genügend Zeit einplanen und die Strassenkarte mit dem Smartphone vorladen!
De Hoop Nature Reserve
Der Park
Gleich vorneweg, das Reservat ist riesig und es gibt unterschiedliche Bereiche (und wohl auch Eingänge). Unsere Fahrt bringt uns zur riesigen Sanddüne und dem 56km langen Wal-Wanderweg direkt an die Küste. Wer über alle Möglichkeiten des Parks Infos sucht, findet sie hier auf der Webseite. Das De Hoop Nature Reserve wird auch als das „Juwel des westlichen Kaps“ bezeichnet und gilt noch als Geheimtipp. Riesige Sanddünen mit pulvrigen, weißen Sand türmen sich an der Küste auf und geben den Blick auf den Indischen Ozean frei. Wir parken direkt neben der architektonisch beeindruckenden Morukuru Lodge und wandern ein paar Buchten gen Osten. Dabei sehen wir Elenantilopen und Affen. Da unser Besuch leider außerhalb der Walsaison liegt, haben wir diesbezüglich kein Glück. Denn der Whale Trail ist eine der bekanntesten Mehrtageswanderungen im Western Cape und endet nach 5 Tagesetappen auf 56 km hier in Koppie Alleen.
Die Stichstrasse vom Eingang des Parks zur Düne müssen wir ein weiteres Mal fahren, um dann gen Westen zum südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents zu gelangen. Die Freude ist riesig, als wir kurz vor Bredasdorp endlich wieder asphaltierte Strassen erreichen. Auch das Gehör bedankt sich. Denn das Klappern und Knarzen unseres Kleinwagens plus fehlende Isolierung sind auf die Dauer anstrengend!
Übernachtungsmöglichkeiten
Zum Einen die bereits oben erwähnte – exklusive – Lodge der Morukuru Familie. Alternativ gibt es noch die Unterkunft De Hoop Collection im Park. Offensichtlich haben wir keine der beiden Optionen gewählt, doch wenn wir wiederkommen, planen wir eine Übernachtung in diesem Park definitiv mit ein.
Kap Agulhas
Der erste bekannte europäische Seefahrer, der 1488 Kap Agulhas erreichte, war der Portugiese Bartolomeu Dias. Cabo das Agulhas ist portugiesisch für ‚Kap der Nadeln‘. Vermutlich gaben ihm die Seefahrer den Namen wegen seiner zahlreichen Felsen und Riffe. Das Aufeinandertreffen verschiedener Meeresströmungen führt oft zu hohem Wellengang. Die Gewässer um das Kap gelten deswegen – und wegen der Riffe – als sehr gefährlich. Nach dem Kap Agulhas ist unter anderem der warme Agulhasstrom benannt, den erstmals Vasco da Gama auf seiner ersten Indienreise 1497/98 beschrieb.
Im Vorort des Kap namens Struisbaai halten wir zufällig auf der Suche nach einer Toilette am Hafen an. Dieser ungeplante Halt entpuppt sich als glücklicher Zufall, denn im Hafenbecken tummelt sich etwas überraschendes.
Parrie und seine Freunde
Angelockt von den Fischresten der Fischer schweben drei Stachelrochen im glasklaren grünen Wasser im seichten Hafenbecken um den Pier. Die Einheimischen verpassten ihnen kurzerhand den Namen Parrie.
Exklusive Aussichten führen immer wieder zu entsprechenden luxuriösen Häusern. Dies ist auch bei der Anfahrt auf den Leuchtturm so. Doch ist der nicht die eigentlichen Attraktion, sondern der südlichste Punkt Afrikas liegt noch ungefähr 1 km dahinter. Dort treffen atlantischer und indischer Ozean aufeinander, warmes und kaltes, grünes und blaues Wasser.
Im nahegelegenen Strand auf der indischen Seite tummeln sich Kitesurfer in der Hafenlagune. Neben Angeln/ Fischen und Baden wohl die nächste große Aktivität des Ortes. Charakteristisch ist Kap Agulhas ein klassischer Strand- bzw. Urlaubsort am Meer. Mit knapp 4 Stunden von Sedgefield und 2,5 Stunden von Franschhoek lässt es sich in praktisch jede Route einplanen.