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Süden und Osten

Auf nach Westen zu den Hector Delfinen. Leider zeigen die sich nicht…das Tiere sich einfach nicht an Strassenkarten und Reiseführer halten können, tse.
Der Eingang zu Fjordland ist Te Anau. Ein kleines Kaff an einem See, dessen Zentrum eher einer Geisterstadt gleicht. Leere Straßen, kaum Verkehr und ein Supermarkt mit exakt zwei Kunden – uns. Komisch, vor allem wenn man dann Hinweisschilder sieht, auf denen „No Monorail“ steht. Wenn es das ist, wonach es klingt, stellt sich die Frage, für was hier ein Monorail benötigt wird. Im schlimmsten Fall hat das etwas mit den Touristen zu tun. Auf dem Weg gibt es hier und da wieder Gelegenheit die einmalige Landschaft zu bestaunen, doch aufgrund des Wetters und unserer Hoffnung auf Schnee, schlagen wir uns nach Queenstown durch.
Die Stadt entpuppt sich als gar nicht so schlimm, wie erwartet und begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein, Menschen in T-Shirts im Park und Skateboardern auf öffentlichen Strassen. Ein Hostel ist schnell gefunden – Nomads – wobei Hostel hier eigentlich nicht mehr stimmt. Das gleicht eher einem nagelneuen Billighotel. Unser Zimmer hat dann auch einen Balkon mit Glasgeländer und die Hausfassade ist mit Kieferschindeln verkleidet. Alles ziemlich cool. Einzig im ersten Stock in der Küche kommt ein wenig „Klassenfahrtgefühl“ auf, vor allem beim Frühstück, wenn Geschichten um die Alkoholmengen der letzten Nacht die Runde machen.
Hier gibt es wohl auch einen der besten Burger der Welt – der Ferg Burger. Die überall als riesig verschrienen Burger sind dem 6$ von Carl’sJr ähnlich, aber nur in der Dimension. Im Geschmack hingegen liegen dagegen Welten. Meine Herren ist das ein leckerer Burger. Dabei haben wir keine Experimente gemacht und einfach den ersten oben auf der Liste gewählt! Ganz entspannt mit einem Stadtrundgang klingt der Abend aus, schliesslich wollen wir am nächsten Tag wieder Boarden.

Der langersehnte Schnee kommt. Es ziehen böse Wolken auf, doch bevor wir noch von ganz oben naß werden, springen wir noch schnell in eine JetBoat am Pier und rasen mit bis zu 80km/h über einen Fluß. Am Ende war es ein wenig ernüchternd, denn die richtigen Felswände gibt es wohl eher oben am Lake Taupo, doch lustig war es auf jeden Fall. 60min Spass mit 360Grad Drehungen bei 50km/h für 99NZ$ sind ok. In Wanaka angekommen, liegt Treble Zone in dicken Wolken. Der Pass ist heute morgen schon ohne Ketten nicht mehr befahrbar, mal sehen was da morgen los ist.

Ein ruhiger Tag in einem Cafe steht an. Buch lesen. Essen. Trinken. Weiterlesen. Entspannen….

Tagsdrauf in Treble Zone wechselt sich Sonne und Wolken stetig ab. Der Lift im hinteren Teil des Gebietes ist zu, soll aber gegen mittag geöffnet werden. Vorne ist der Neuschnee bereits ziemlich verfahren, doch als gegen 12:30 Uhr das Signal kommt, rauscht eine Traube wilder fatboys tragender Kiwis und ich gen „backcountry“. Leider hatte ich nur die goPro dabei und die hat das erste Mal Ihren Dienst teilweise versagt. Im Lift sitzend die ersten Abfahrenden zu sehen, war toll. Ein breiter, weiter, steiler Hang mit Schluchten, Felsengpässen und weiten Flächen, der noch nie eine Raupe gesehen hat. Irre, die Össis sollten das auch mal einführen. Die Stimmung unter den Leuten war hervorragend. Eigentlich noch nie habe ich solche Begeisterung, Juchhei Rufe oder ähnliches aus dem Lift gehört wie hier. Alle freuten sich für die anderen. Nach drei Abfahrten war der Spass dann aber größtenteils vorbei und ich hatte eh Hunger. Auf der Vorderseite fuhr indes fast niemand mehr.

Auf Richtung Norden gen Mt. Dobson. Die Übernachtung am Tekapo See (Lakeshore backpackers) war eine Ernüchterung. Diese Unterkunft war saukalt, hatte nicht mal ein kleines Tischlein im Zimmer – wirklich nur ein Bett in einem Quadrat – und eine Horde „Speedrider“, die das Prinzip „gemeinsame Küche“ nicht verstanden haben, oder aber eine Mutti zum Hinterherräumen haben. Abgesehen davon, was für ein Schwachsinn – Skier plus Fallschirm. Naja.

Dobson hatte zu – wieder mal – und dann halt Roundhill. Die Aussicht auf den See von hier ist auch super, allerdings hatte der Hauptlift ebenfalls wegen Wind geschlossen und nach wenigen Abfahrten, wussten wir auch wieso. Brrrrr. Meter machen gen Ashburton/ Methven, um einen guten Ausgangspunkt für die nördlichen Skigebiete zu haben. Die Fahrt zieht sich, doch wir finden eine nette kleine Unterkunft namens Snow dent in Methven. Leider heute wieder kein Skifahren, der Sturm aus Wind und Hagel machte das Skigebiet für unseren Toyota Platz – der heißt wirklich so – unerreichbar. Am Arthur’s Pass finden wir eine kleine Hütte und morgen ist (hoffentlich) Cheeseman offen. Das ist dann der letzte Ritt auf dem Brett für diesen Winter (im Sommer). Wir sind also für die kommende Saison schon mal warmgefahren. Der Käsemann enttäuscht nicht, denn bei strahlendem Sonnenschein reiten wir nochmal 20-30cm Neuschnee und beenden die Sommersaison.

An der Ostküste gen Norden geht es auf dem Hwy 1 gen Kaikoura auf eine Bootsfahrt zum Wale beobachten. Die Besatzung zeigt sich sehr engagiert und informativ rund um das marine Leben. Interessante Informationen über Wale – wie z.B. ca 1T Tintenfisch pro Tag pro Tier werden benötigt; oder die Tatsache, dass ein 240dB lauter Schalldruck erzeugt werden kann, um Beute bewegungsunfähig zu machen. Nur 20min draußen vor der Küste fliegen Albatrosse um das Boot und ein Spermwhale atmet tief durch zum Tauchen. Nach 30 Minuten kommt er zurück an die Oberfläche und wir beobachten ihn ein weiteres Mal, wie er auf bis zu 1000m geht.

Über den Hwy 7 fahren wir zurück nach Christchurch und schauen uns dort ein wenig um. Der Gang durch den Park und Botanischen Garten wird abgeschlossen durch die Summit Rd auf dem Gipfel des südlichen Gebirges. Dort am Grat führt eine Strasse entlang, die dem Mullholland Drive in Los Angeles gleicht. Allerdings sind hier keinerlei Häuser in den Bergen, sondern nur das Lichtermeer im Tal. Den Abend beschließen wir mit einem Ausflug ins Kino „Savages“ von Oliver Stone. Eine wirre Geschichte, mit krassen Gewaltausbrüchen und teilweise sehr schönen Bildern. Eine Empfehlung hierfür.

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