Villa de Vecchi - die Geistervilla
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Villa de Vecchi – die Geistervilla

Dieser Ort steht im Atlas Obscura. Dieses Buch ist eine erstaunliche Liebeserklärung an die Welt, in der wir leben. Rund um diesen Ziegelstein aus Seiten voller schräger Reiseorte fernab der touristischen Trampelpfade entstand eine globale Gemeinschaft von Entdeckern. Diese pflegen eine Datenbank mit den wundersamsten Orten und Lebensmitteln der Welt – von einer geheimen Wohnung auf dem Eiffelturm bis zu Brücken, die aus lebenden Wurzeln gebaut wurden. Von einer Frucht, die wie Schokoladenpudding schmeckt, bis zu einem würzigen Chutney aus roten Ameisen. Unser Profil dort findet ihr hier. Die Villa de Vecchi – die Geistervilla – ist bereits der zweite Ort aus diesem ulkigen Reiseführer.

Doch jetzt zum eigentlichen Beitrag…

Anreise

Aus Varenna kommend fährt man idealerweise am wunderschönen Ufer des Comer Sees entlang und biegt in Bellano auf die SP62 in Richtung Cortenova. Eine enge, kurvige Gebirgsstrasse führt uns in die Berge bis zu einem verschlafenen Bergdorf namens Cortenova. Wer aufmerksam nach links schaut, kann bei Dorfeinfahrt bereits einen ersten Blick auf die Villa werfen.

Villa de Vecchi

Die verlassene „Geistervilla“ wurde in den Bergen Norditaliens dem Verfall überlassen.
Östlich des Comer-Sees, eingebettet in die bewaldeten Berge von Cortenova, befindet sich die Villa. Sie trägt auch Namen wie Rotes Haus, Geistervilla und Casa Delle Streghe (Haus der Hexen). Erbaut wurde sie zwischen 1854 und 1857 als Sommerresidenz des Grafen Felix De Vecchi. Doch innerhalb weniger Jahre nach seiner Fertigstellung wurde das Haus Zeuge einer unerklärlichen Reihe von Tragödien.

Der Graf machte sich daran, mit Hilfe des Architekten Alessandro Sidoli einen traumhaften Rückzugsort für seine Familie zu bauen. Alessandro Sidioli starb ein Jahr vor der Fertigstellung der Villa, und sein Tod wurde später von vielen als erstes böses Omen angesehen.

Die große Villa liegt in einem 130.000 Quadratmeter großen Park. Der Baustil war eine Mischung aus barockem und klassischem orientalischem. Die Wände und Decken waren mit detailreichen Fresken und Friesen verziert, und ein überlebensgroßer Kamin beherrschte den Hauptsalon. Dort stand auch der Flügel. Irgendwann im Jahr 1862 kehrte der Graf jedoch nach Hause zurück und fand seine Frau brutal ermordet vor. Seine Tochter war verschwunden. Der Graf suchte lange und erfolglos nach seiner Tochter, bevor er noch im selben Jahr Selbstmord beging.

Die Villa wurde dann an Felix‘ Bruder Biago vererbt, dessen Familie bis zum Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände lebte. Daraufhin wechselte das Haus die Besitzer und Kaufinteressenten, bis es in den 1960er Jahren endgültig unbewohnt blieb. Während die natürlichen Elemente schon früh ihren Angriff starteten, wurde der größte Teil der irreversiblen Schäden an dem verlassenen Haus von Menschen verursacht. Unzählige Graffiti bedecken die Wände, Gerüchte über rituelle Orgien, Tier- als auch Menschenopfer, Selbstmorde und Morde sind weit verbreitet.

Der Flügel, der angeblich nachts von einem Geisterwesen gespielt wurde, ist inzwischen zertrümmert worden. Obwohl einige Einheimische behaupten, dass man immer noch Musik aus dem Haus hören kann. Trotz aller natürlichen und menschlichen Bemühungen, das Haus zu zerstören, besteht die Villa De Vecchi weiter. Eine Lawine im Jahr 2002 zerstörte alle umliegenden Häuser, während die Villa unversehrt blieb.

Bildergalerie

Übernachtung

Unser Tipp liegt unweit der eigentlich Attraktion und fährt mit einem Essen auf, das seines gleichen sucht! Das Restaurant & Pension ‚Da Gigi‘ an der Piazza 4 in Taceno erreichst Du unter +39 0341 840124.


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