Kapstadt, unser Start in Südafrika
Kapstadt (englisch Cape Town) ist eine der größten Städte Südafrikas. Seit 2004 bildet sie den ausschließlichen Sitz des südafrikanischen Parlaments und beherbergt ca. 500.000 Einwohner. Der Großraum Kapstadt ist auf 4 Mio Menschen angewachsen. Seinen Namen erhielt Kapstadt nach dem Kap der Guten Hoffnung, das etwa 45 Kilometer südlicher liegt.
Kapstadt war die erste Stadtgründung der südafrikanischen Kolonialzeit; deshalb wird es gelegentlich als „Mutterstadt“ (englisch: Mother City) bezeichnet.
Anreise & Mobilität
Aus Frankfurt und München gibt es Direktverbindungen nach Kapstadt mit der Lufthansa. Wir wählen aber einen Stop an Istanbuls neuen internationalen Drehkreuz mit Turkish Airlines. Zum Buchungszeitpunkt im November’22 die günstigste Verbindung. Zu unserer großen Überraschung geht es bereits ab München in einem „widebody“ Flugzeug gen Türkei und es werden ein warmes Abendessen und Getränke serviert.
Vor Ort bietet ein kleiner Mietwagen ausreichend Mobilität. Gerne hätten wir das Camping wie in Sardinien wiederholt, doch ist die Infrastruktur diesbezüglich nicht gut ausgebaut. Daher nutzen wir Privatunterkünfte, Pensionen und Hotels.
Nachts nimmt man Uber
Die Kriminalität in Kapstadt (und Südafrika) ist Teil jedes Beitrags. Wir haben uns in der Mutterstadt nicht einmal unsicher gefühlt und bis auf den üblichen Rucksack-7.-Sinn nichts weiteres unternommen. Sobald es aber dunkel wird, sollte man ein Uber nehmen – Taxis kosten mitunter das Doppelte.
In Kapstadt selber bieten sich die roten Tourbusse an. Wie eigentlich in fast jeder größeren Touristenmetropole weltweit, verknüpfen diese Doppeldeckerbusse all die Sehenswürdigkeiten vor Ort. In Kapstadt können Tages- und Mehrtagestickets mit Sonderaktivitäten nach Lust und Laune kombiniert werden.
Für die Weinliebhaber bietet sich die Weintour nach Franschhoek als Tagestour an. Im Preis inbegriffen sind Hin- und Rückfahrt in einem luxuriösen Reisebus, das Franschhoek Wine Tram Ticket und die Verkostung von lokalem Wein. Für Selbstfahrer empfehlen wir unseren Blogbeitrag über Franschhoek!
Die drei Gipfel
Es gibt drei Aussichtspunkte in Kaptstadt: Signal Hill, Lions Head und Tafelberg. Den ersten kann man ziemlich bequem in ca 30min von Sea Point erklimmen, oder man fährt – so wie wir – bequem mit dem Auto eine kurvige Bergstraße zum Aussichtpunkt. Die dritte Alternative ist mit dem ‚Sunset Ticket‘ des roten ‚Hop on Hop off Bus‚.
Zum Sonnenuntergang auf den Signal Hill
Für Romantiker: Täglich treffen sich hier Leute auf Decken zum Picknick und läuten mit Blick auf Stadt und Atlantik die Nacht ein. Das Licht hier oben ist malerisch.
Zum zweiten Gipfel (669m) namens Lions Head gibt es grundsätzlich zwei Wege. Einen schweren mit in den Fels getriebenen Stahlstufen und -griffen und die Variante eines steinigen Wegs. Bei uns klingelt der Wecker um 4:15 Uhr, denn um 6:15 ist Sonnenaufgang. Bei Ankunft am Parkplatz stehen bereits 4-5 Fahrzeuge vor Ort und in der Dunkelheit kann man Stirnlampen ausmachen. Rucksack aufsetzen und los geht’s. Nach ziemlich genau einer Stunde über die schwere Variante erreichen wir den Gipfel und staunen über das rot-goldene Flimmern hinter dem Tafelberg als Anzeichen für den Tagesbeginn.
Kurz nach Sonnenaufgang setzen wir uns wieder gen Tal in Bewegung und sitzen um kurz vor Acht beim Frühstücksbuffet.
Einer der bekanntesten Wanderwege auf den Tafelberg ist „Skeleton Gorge“. Hier wandert man durch einen sogenannten afrikanischen Bergwald mit den ältesten Bäumen auf der Kaphalbinsel hinauf zu einem der Naturweltwunder. Oben gibt es ein Restaurant, eine Bar, öffentliche Toiletten und markierte Wege für eine kleine oder große Runde über die 6.500qm große Fläche. Die atemberaubende Aussicht auf die Riviera von Kapstadt, die Stadt selber oder die ca 25-30
Minuten entfernte Kante False Bay auf dem Klippspringer Walk müssen wir nicht extra erwähnen, oder? Übrigens ist dieses natürliche Weltwunder auch mit der Seilbahn bequem zu erreichen. Vorab sollte man aber in jedem Fall das Wetter prüfen, denn wenn die Tischdecke auf dem Berg liegt (oder es zu windig ist), ist der Betrieb eingestellt.
Die Riviera von Kapstadt
Das Atlantic Seaboard ist die „Riviera“ von Kapstadt. Von der V&A Waterfront entlang der Westseite der Kap-Halbinsel bis kurz vor Hout Bay reihen sich traumhafte weiße Sandstrände, exklusive Wohnorte und leckere Restaurants aneinander.
Sonnencreme dick auftragen
Kapstadt liegt ungefähr auf dem selben Breitengrad im Süden wie Marokko im Norden. Auch wenn die Temperaturen weniger heiß sind, so strahlt die afrikanische Sonne unerbittlich vom Himmel. Alles unter LSF 50 könnt ihr getrost zu Hause lassen.
Das Miami Beach von Afrika nennt sich Camps Bay und liegt mehr oder weniger direkt westlich unter dem Tafelberg. Das Meer ist hier selten wärmer als 14 Grad, doch das drumherum kann sich mit Miami locker messen. Vor allem die Kulisse der 12 Apostel (Ausläufer des Tafelberg Plateaus und nach heutiger Zählweise eigentlich 17 Gipfel) übertrumpfen die Hotelburgen des US-amerikanischen Pendant. All diese Orte liegen auf der roten Linie der Tourbusse mit zahlreichen Halten.
Innenstadt
Ich bin mal so frei und nenne es French Corner; es umfasst ungefähr das Gebiet zwischen Buitengracht St und Long St von Wale St bis Orange St. Die Ähnlichkeit der Gebäude mit dem berühmten Partyblock in New Orleans ist dabei frappierend. Mit liebevoll verzierten Balkongeländern aus Metall und in die Strasse ragenden Überhängen.
Praktisch um die Ecke, im Regierungsbezirk neben streng bewachten Gebäuden liegt ein kleiner, ruhiger Park. Hier finden sowohl Bewohner als auch Tiere ihre Ruhe und Abgeschiedenheit.
Coffee at the vine
Mitten im Park des Regierungsbezirks liegt das Cafe. Den Käsekuchen mit Rosen Pelargonium werden wir so schnell nicht vergessen.
Ganz im Gegensatz zum eher touristischen Bo-kaap. Dieses geschichtsträchtige Viertel mit den kunterbunten Häusern darf in keinem Blog fehlen. Bo-Kaap wurde im 18. Jahrhundert von Kap-malaien besiedelt, nachdem sie aus der Sklaverei entlassen worden waren. Das ältestes erhaltene Haus im Originalzustand ist das heutige Bo-Kaap Museum aus den 1760er Jahren. Tuan Guru gab von hier aus der Islamisierung der Sklaven und freigelassenen schwarzen Bevölkerung wichtige Impulse. In der Folge wurden mehrere Moscheen errichtet – insgesamt gibt es zehn Moscheen. Der Stadtteil zeichnet sich durch enge, steile Gassen und in unterschiedlichen grellen Farben gestrichene Fassaden aus. Der Baustil ist eine Synthese aus kapholländischer und edwardianischer Architektur. (Free walking tour)
Als letzte Sehenswürdigkeit muss die V&A Waterfront herhalten. Die Wohnungen mit kleiner Anlegestelle für Segelyachten dürften wohl für den Durchschnittsverdiener unerschwinglich sein. Das angrenzende Vergnügungsviertel bietet zudem ein riesiges Einkaufszentrum sowie unzählige Restaurants, Bars und das passende Nachtleben gleich dazu.
Übernachtung
Das Signature Lux Hotel Foreshore am Heerengracht Blvd / Pier Place ist eines von zahlreichen ähnlich lauteten Hotels. Die zentrale Lage – jedoch ohne eigene Parkplätze – macht es als Ausgangspunkt für die Entdeckung Kapstadts ideal. Saubere Zimmer, ein herzlicher Empfang und ein gutes Frühstück runden die Empfehlung ab.
Alternativ bietet sich das süsse Bed&Breakfast Leeuwenzee in Seapoint an. Liebevoll eingerichtet mit eigenen Parkplätzen vor der Tür und nur wenige Querstrassen vom Meer entfernt. In wenigen Autominuten bist Du an der V&A Waterfront bzw. Innenstadt.
Weitere Quellen
Über Südafrika gibt es zahlreiche gute Blogs und Webseiten. Die besten aus unserer Sicht sind die folgenden: