Roadtrip zu den weltberühmten Niagarafällen
Die Niagarafälle ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern aus aller Welt an. Die tosenden Wassermassen bieten ein atemberaubendes Schauspiel, das Du auf keinen Fall verpassen solltest. Doch in der Region – genannt Upstate New York – liegen zum Beispiel auch die Five Finger Lakes und schon alleine die Autofahrt von New York City hierher bietet einen herrlichen Kontrast der Megastadt New York und dem amerikanischen Hinterland. Wenn Du eine Reise zu den Niagarafällen planst, lass Dich von diesem Reiseführer inspirieren!
Unsere Tipps & Highlights
Unsere Route im Upstate New York
Die Anreise
Nach Mietwagenübernahme zirkeln wir durch den New Yorker Verkehr. Mit Anspannung erwartet, erweist es sich als eine völlig entspannte Erfahrung. Im Westen entlang des Hudson River führt eine Stadtautobahn gen Norden, wo die George Washington Bridge zum Palisades Interstate Parkway führt. Auf dieser malerischen Route durchs amerikanische Hinterland gelangen wir schließlich zu den Five Finger Lakes im Norden des Bundesstaats New York.
Viele Wege führen in den Norden. Unser Plan die Interstates zu meiden ging auf. Auf diese Weise besuchen wir kleine verwunschene Nester und einsame Bauernhöfe inmitten von Feldern und Wiesen. Leider ereilt uns das erste Mal schlechtes Wetter und trübt unseren Ausflug ein klein wenig. Am südlichen Ende des Seneca Lake nächtigen wir in einem typisch amerikanischen Motel. Leider waren wir für den Indian Summer vermutlich 4 Wochen zu früh unterwegs. Zumindest ein paar bunte Bäume konnten wir hier und da entdecken.
Bilder Upstate New York
Die Welt verändern – Nikola Tesla und die Niagarafälle
Die Niagarafälle liegen an der Grenze zwischen den USA und Kanada, direkt am Niagara River, der den Eriesee mit dem Ontariosee verbindet. Mit einer Fallhöhe von bis zu 52 Metern gehören die Niagara Fälle zu den mächtigsten Wasserfällen der Welt – pro Sekunde stürzen ca. 227.000 Liter Wasser über die Kante. Du kannst sie sowohl von der kanadischen als auch von der amerikanischen Seite bewundern, wobei wir die Aussicht von der kanadischen Seite bevorzugen. Allerdings hat uns die ruhige Gelassenheit des ersten US-Nationalparks dafür mehr überzeugt. Hier ist der Eintritt frei, es gibt ausreichend kostenlose Parkplätze und die Kommerzialisierung a la „Las Vegas“ überlassen die Amis tatsächlich den Kanadiern.
Achtung Parkplätze auf kanadischer Seite
An Parkuhren werden bis zu 20 CAN$ pro Stunde aufgerufen. Diverse Parkplätze bietet Tagespauschalen zwischen 10-20 CAN$ an – und wir waren in der Nebensaison vor Ort!. Es lohnt sich ein wenig im Zentrum der Stadt zu suchen.
Die kanadische Stadt Niagara Falls gibt sich als kleines Las Vegas aus. Auf uns wirkt es etwas aufgesetzt und nicht unbedingt attraktiv. Eventuell fühlen sich Familien mit Kindern hier wohl, doch das Naturschauspiel sollte eigentlich genügen. Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und September, doch auch der Herbst hat seinen Reiz, wenn das bunte Laub eine malerische Kulisse bietet.
Nikola Tesla und die Geschichte der Stromerzeugung
Ende des 19. Jahrhunderts tobte ein regelrechter „Stromkrieg“ zwischen Thomas Edison und Nikola Tesla. Edison setzte auf Gleichstrom (DC), während Tesla die Überlegenheit des Wechselstroms (AC) erkannte, der über größere Distanzen transportiert werden konnte. Mit Unterstützung von George Westinghouse baute Tesla den ersten kommerziellen Wechselstromgenerator an den Niagarafällen. Tesla legte damit den Grundstein für das moderne Stromnetz, wie wir es heute kennen, und veränderte damit die Welt!
Aktivitäten bei den Niagarafällen
In vielen Reiseführern wird die Bootsfahrt mit der „Maid of the Mist“ (21 US$) auf der amerikanischen Seite und der Tour auf der kanadischen Seite (33,5 CAN$) als eine Pflichtübung beschrieben – beide Schiffe fahren exakt diegleiche Route, dabei verteilen die Amis blauen Regenschutz und die Kanadier roten. In unseren Augen ist der Besuch des Cave of the Winds auf der US-Seite viel imposanter. Nach einer kurzen Aufzugfahrt auf Uferhöhe, läufst Du auf Holzstegen quasi unter die Niagarafälle. Bei uns schwappte das Wasser in kleinen Wellen über die Gehwege und nass wirst Du auf jeden Fall. Tickets erhälst Du direkt am Aufzug für 21 US$.
In Niagara Falls gibt es noch den Skylon Tower, der Dir einen 360-Grad-Blick auf die Fälle und die umliegende Landschaft bietet. Die „Niagara SkyWheel“-Fahrt in Clifton Hill ist eine weitere Möglichkeit, die Schönheit der Fälle von oben zu genießen, besonders bei Nacht, wenn die Beleuchtung für eine magische Atmosphäre sorgt. Abenteuerlustige können bei einer Zipline-Fahrt über den Niagara River einen Nervenkitzel der besonderen Art erleben.
Bildergalerie
Ausflug nach Toronto
Von Buffalo bzw. Niagara Falls auf der kanadischen Seite ist es nur eine 90 minütige Autofahrt nach Toronto. Entlang des Ufers des riesigen Ontariosees auf dem Queen Elisabeth Way passieren wir die Vorstädte Burlington und Oakville. An der Stelle sei für Träumer und Häuslebauer ein Abstecher vom Interstate direkt an die Uferstraße dieser Orte empfohlen. Die Gegend strotzt nur so von wunderschönen Anwesen – viktorianische Wunderwerke bis stylische Neubauten aus Holz, Glas und Beton.
Toronto Innenstadt
Toronto ist eine lebendige Metropole am Ufer des Ontariosees und bietet Dir eine faszinierende Mischung aus Kultur, Natur und multikulturellem Leben. Regenbogenfarbene Zebrastreifen weisen deutlich auf die Prioritäten der Stadt hin. Überdies ist Toronto sehr sauber, es gibt wenig Obdachlose und sicher ist es sowieso – ein Spaziergang in der Nacht ist zumindest im Stadtzentrum überhaupt kein Problem.
Ein Muss ist natürlich der CN Tower, der Dir einen atemberaubenden Blick über die Stadt und den Ontariosee bietet. Doch Toronto hat viel mehr als nur diesen spektakulären Aussichtspunkt zu bieten. Das Royal Ontario Museum fasziniert mit Ausstellungen von Naturgeschichte bis hin zu Weltkulturen. Wenn Du Kunst liebst, solltest Du die Art Gallery of Ontario besuchen, die mit beeindruckenden Sammlungen moderner und klassischer Werke begeistert.
Wir treffen hier einen Arbeitskollegen mit seiner Frau – auch im Urlaub – und erhalten so erster Hand noch ein paar Hinweise. Gemeinsam besuchen wir die Gegend um den Kensington Market. Das dürfte dem Flair und der Atmosphäre von Berlin Prenzlberg nahe kommen: alternativ und „grün“. Dazu passend auch die Graffiti Alley. Eine Straße, wo sich Künstler legal an den Wänden austoben dürfen (siehe auch Banksy Tunnel in London). Zu guter Letzt schauen wir uns noch den Times Square von Toronto an – Dundas Square!
Den Distillery District erkunden wir leider im Nieselregen, gilt dieser doch als ein Höhepunkt der Stadt dank seiner gepflasterte Gassen, historischen Architektur und modernen Galerien, Boutiquen und Restaurants. Hier spürst Du das kreative Herz der Stadt in Form von lokalem Kunsthandwerk und Designern. Für die Gaumenfreuden besuchst Du den St. Lawrence Market. Dieser kulinarische Hotspot lädt Dich ein lokale und internationale Spezialitäten zu probieren – ob frische Meeresfrüchte, exotische Früchte oder hausgemachte Leckereien – hier wirst Du fündig.
Toronto Islands
Die mit Abstand beste Sicht auf die beeindruckende Skyline der Stadt findest Du auf den Toronto Islands. Schon auf der Fähre zu den vorgelagerten Inseln zeigt sich Toronto von seiner schönsten Seite. Die Toronto Islands sind eine friedliche Oase, die sich nur eine kurze Fährfahrt vom pulsierenden Stadtzentrum entfernt befinden. Sie bestehen aus einer Gruppe von kleinen Inseln im Ontariosee, die einen herrlichen Kontrast zur geschäftigen Metropole bieten und ideal für einen entspannten Tagesausflug sind.
Auf den Inseln selbst erwartet Dich eine grüne, autofreie Umgebung, ideal zum Entspannen, Spazieren und ein wenig Fahrradfahren. Zudem laden weitläufige Strände zum Baden im Süßwasser ein. Für FKK-Fans bietet Hanlan’s Point einen abgelegeneren Bereich für textilfreies Vergnügen. Auch wenn Ende September die Sonne lacht, Strand haben wir auf unserer Reise noch genug. Familien bietet der Centreville Amusement Park süße Karussells, Mini-Zugfahrten und andere schöne Attraktionen.
Die Anreise ist denkbar einfach: Vom Fährterminal, das sich in der Nähe des Harbourfront Centre im Süden der Stadt befindet, bringen Dich regelmäßig Fähren zu den Hauptinseln – Centre Island, Hanlan’s Point und Ward’s Island. Die Fahrt dauert nur etwa 15 Minuten.