Pyin Oo Lwin, Myanmar
Auch ohne Uber bietet Myanmar gemeinsame Fahrten in einem Auto (Taxi) an. Unseres beherbergte nicht nur 2 weitere Mitfahrer, sondern auch eine ominöse grüne Holzkiste, die einer Munitionskiste sehr ähnlich sieht. Bestimmt aber nur Vorurteile….
Die knapp 2 stündige Fahrt kostet 12000kyat für 2 Personen und führt entlang einer kurvigen Gebirgsstrasse auf das Hochplateau des ehemaligen Naherholungsgebiet der britischen Besatzer. Der Glockenturm im Stadtzentrum erinnert noch heute stündlich an die Kolonialzeit mit derselben Glocke aus dem Big Ben. Das Zimmer im Royal Green Hotel entspricht exakt der Beschreibung und auch das Frühstück im piekfein sauberen Frühstücksraum macht Laune. Doch der Reihe nach. Vor dem Frühstück gibt es erstmal Mittag- bzw. Abendessen. Das empfohlene Krishna Restaurant gleich beim Glockenturm um die Ecke serviert nicht nur galaktische Lassi, sondern auch sauleckeres Naan und Gemüse. Wir rollen quasi nach Hause mit einem Abstecher über den Nachtmarkt. Hier hätte man auch essen können. Überall duftet es lecker und in hühnereigroßen Halbkugelformem werden kleine Spezialitäten gebacken. Bevor der Regen einsetzt und die Nacht gänzlich hereinbricht (18:30) sind wir bereits zurück in der Unterkunft.
Mit dem Motorroller geht es am nächsten Morgen zu den Dat Taw Gyaint Wasserfällen südwestlich der Stadt. Die Beschilderung ist dürftig und openstreetmaps zahlt sich erneut aus. Der Abstieg dauert etwa 30 Minuten und die Beine sind schon etwas schwer vom steilen Weg. Erneut ist das Glück auf unserer Seite, als ein halbstündiger Monsumregen einsetzt und überall kleine Rinnsale entstehen, und wir in einer Art Halle Unterschlupf finden. Zum Glück wird es hier nicht kalt beim Regen, sondern lediglich angenehm kühl. Die Freude darüber währt aber nur kurz, denn anschließend steht die Sonne am wolkenfreien Himmel und brennt auf das nasse Land, so dass überall der Dunst aufsteigt. Die Faszination des über 200m hohen Wasserfalls erschließt sich nicht am unteren Ende in der Schlucht, sondern nach dem beschwerlichen einstündigen Aufstieg von der anderen Seite der Schlucht. Die Hotelanlage The View macht ihrem Namen alle Ehre. Wer hier speist, bekommt die 1000kyat Eintritt angerechnet. Das Essen ist deutlich teurer als bisher, aber auch sehr gut. Allerdings hätte ich die Finger von den Zwiebeln lassen sollen, die garniert mit Chili zum Essen gereicht wurden. Als sich ein Stückchen in meinem Mund entzündete konnte ich für eine Minute nicht mehr durch den Mund atmen. Bevor die Dämmerung einsetzt zuckeln wir zurück. Die weitere Planung muss festgelegt werden.
Die Wahl fällt auf eine weitere Nacht in Mandalay plus eine extra Nacht in Bagan. So bleibt für den kommenden Vormittag der botanische Garten. Auch hier zahlen Touristen mal wieder das x fache vom regulären Preis. Fairerweise leben dort keine exotischen Plfanzen, doch der Bambuswald, schwarze Schwäne und die liebevoll angelegten Seen bieten einen willkommenen Kontrast zum üblichen Staub und manchmal auch Müll. Zum Mittagessen besuchen wir The Taj und bestellen extra nur 3 Vorspeisen. Doch erneut ist die Mahlzeit zu reichhaltig und das Zwiebel Naan abends nicht mehr genießbar. Vorher bringt uns ein Taxi zurück nach Mandalay, wo wir abends noch die Herstellung von Blattgold begutachten. Stundenlanges Breitschlagen mit dem Hammer zeigt bei Gold offenbar Wirkung. Abgepackt in kleine Tütchen kaufen das die Besucher diverser Tempel und kleben das dort an den Buddha. Tja, bei Christen gibt es die Kollekte, hier direkt Gold.