
Die Felsenstadt Petra – Unser 17. Weltwunder im Süden Jordaniens
Versteckt in den Bergen Jordaniens liegt eines der beeindruckendsten Weltwunder. Die „rosarote Stadt“ – wie sie wegen der Farbe des Sandsteins oft genannt wird – Petra empfängt dich mit einer magischen Stille und monumentaler Schönheit.
Wenn du durch die enge Schlucht des Siq wanderst und plötzlich vor der ikonischen Fassade des Schatzhauses (Treasury) stehst, wirst du unweigerlich an Indiana Jones denken müssen. Doch die ehemalige Stadt nimmt dich auf eine Zeitreise in die Geschichte der Nabatäer mit. Ein Volk mit atemberaubender architektonischer Raffinesse. Jeder Schritt führt dich tiefer in eine vergessene Stadt, die aus dem Fels gehauen wurde und noch heute ihre Geheimnisse zu bewahren scheint.
Unsere Reise zum berühmten Portal der drei Prüfungen
Petra ist kein Ort, den man einfach „besichtigt“. Es ist ein Ort, den man fühlt – mit Staunen, Respekt und tiefer Bewunderung für die nabatäische Kultur, die inmitten der Wüste ein Wunder für die Ewigkeit geschaffen hat.
Auf unserer Rundreise durch Jordanien von Amman nach Aqaba besuchen wir das Tal des Moses Wadi Musa, welches direkt am Kings Highway liegt und die Felsenstadt Petra beherbergt. Wer nicht mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann auch Touren hierher von Amman buchen.
Wir nähern uns der Felsenstadt Petra zuerst bei Nacht
Gleich vorweg: Kein einziges Bild wird der Magie des Schatzhauses gerecht – weder am Tag und schon gar nicht am Abend. Wir empfehlen dir auf deiner Reise unbedingt Petra by Night (aktuell montags, mittwochs und donnerstags) mit einzuplanen.
Pünktlich um 20:30 Uhr sind wir am Besucherzentrum. 34 JOD leichter gehen wir den dunklen Schotterweg in Richtung Siq (die Schlucht zur Treasury). Bei sternenklarer Nacht zeigt Dirks iPhone seine Fähigkeiten für Nachtaufnahmen, bevor wir umgeben von bis zu 80 m hohen Steilwänden in einer engen Schlucht gen Schatzhaus wandern. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann alternativ ein Golfkart buchen. Da die Ausleuchtung der Wege eher spärlich ist, kann auch eine separate Taschen-/Kopflampe nicht schaden.


Von denen gelangst du zu Fuß oder mit einem Shuttle zum Haupteingang des Besucherzentrums. Der Weg durch den Siq ist ein Erlebnis für sich – eine etwa zwei Kilometer lange, enge Felsschlucht, deren Wände bis zu 80 m hoch aufragen. Schon dieser Weg fühlt sich an wie ein stilles Versprechen. Nach ca. 50 Minuten hören wir bereits leise Musik sanft durch die Felswände wabern. Und dann, ganz plötzlich, öffnet sich die Schlucht und du stehst direkt vor dem Schatzhaus. Dieser Moment wird sich in dein Gedächtnis brennen.
Auf Nomadendecken und Klappstühlen sitzen die Besucher und ein Zeremonienmeister bittet um Stille für die Musiker vor Ort. Hier und da zündet ein Blitz, raunt jemand beim Anblick des in wechselnden Farben angestrahlten Portals des Schatzhauses. Doch ansonsten herrscht Ruhe und Demut vor der für die Ewigkeit in Stein gemeißelte Architektur.
Petra bei Nacht – Petra by night
Jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag ab 20:30 Uhr erleuchten tausende Kerzen den knapp 2 km langen Weg vom Besucherzentrum zum Schatzhaus (aktuelle Infos hier). Eintrittskarten zu 17 JOD pro Person löst du an einem extra Schalter im Besucherzentrum – es gibt kein Kartenkontingent!
Wir wandern rückwärts durch die Felsenstadt Petra
Petra ist mehr als das Schatzhaus. Die einstige Oase war Heimat von bis zu 20.000 Einwohnern und erstreckte sich über ein großes Plateau westlich vom Schatzhaus bis hoch auf den Berg zur Monastry – zu Deutsch Kloster oder Arabisch Ad Deir (Übersichtskarte des Geländes).
Der Weg vom Besucherzentrum führt immer durch die Schlucht zum Schatzhaus und dann zum Rest des Geländes. Wer nun zum Kloster möchte, steigt 900 Stufen hinauf. Bei den üblichen Temperaturen in Jordanien kann das zur Qual werden. Alternativ fahren kostenlos Busse zum Hintereingang von Petra und über diesen Weg ist der Aufstieg weniger beschwerlich.

Morgens 07:30 Uhr fährt der erste Bus. Am Hintereingang entscheiden wir uns für die 20-minütige Weiterfahrt mit einem Jeep für 5 JOD pro Person; alternativ kannst du aber auch direkt vom Eingang loswandern, solltest dann aber ungefähr eine Stunde mehr für den gesamten Ausflug einplanen. Der Jeep stoppt inmitten eines kleinen Plateaus und ein schlecht ausgeschilderter Weg führt entlang in Steilhängen, Klippen und in die Felsen geschlagenen Treppenstufen hinauf zum Kloster (Monastry). Auch hier gibt es eine Alternative – Esel. Zu Fuß erreichen wir nach 45 Minuten das Kloster, sichern uns einen leicht erhöhten Sitzplatz auf einer Bank mit uneingeschränkter Sicht auf das Felsgebäude und frühstücken.
Ab jetzt geht es stets bergab, vorbei an unzähligen Souvenirläden der Nomaden bis in die ehemalige Felsenstadt Petra. Unten im Tal säumen auch die ersten Höhleneingänge links und rechts den Wanderweg. Einige dienten den Nabatäern als Wohnraum, in anderen begruben sie ihre Toten. Je nach gesellschaftlichem Status schnitzten sie für diese auch die Portale aus dem Stein. Eine ganze Reihe weiterer gigantischer Tempelanlagen beherbergte auch die Könige von damals (Royal Tombs). Während einige der Gräber für die Öffentlichkeit geschlossen sind, kannst du andere betreten und manchmal sogar hindurch wandern.
Bei Tage ist das Schatzhaus nicht weniger majestätisch, doch die vielen Instagrammer auf Kamelen mit den immergleichen Posen stören ein wenig die Magie. Von der Abfahrt mit dem Bus bis zum Besucherzentrum wanderten wir insgesamt ziemlich exakt 6 Stunden durch die versteinerte Stadt.´
Über das nabatäische Zentrum namens Petra
Allgemeines zur Felsenstadt Petra
Petra liegt südlich der jordanischen Hauptstadt Amman, eingebettet in ein schroffes Wüstengebirge. Die monumentalen Fassaden wirken fast unwirklich – als hätte jemand einen Traum aus unterschiedlichen Epochen von Architektur in Stein gemeißelt.
Gegründet wurde Petra vermutlich im 4. Jahrhundert v. Chr. von den Nabatäern – einem arabischen Nomadenvolk, das es schaffte, eine florierende Handelsstadt entlang der Handelsrouten zwischen Arabien, Ägypten und dem Mittelmeerraum inmitten der Wüste zu errichten. Ihr Reichtum basierte auf dem Gewürz- und Karawanenhandel.
Wie entstanden die Portale von Petra?
Lange war es ein Rätsel, wie es den Nabatäer gelang die mehrere Meter hohen Portale aus dem Sandstein zu metzen, ohne Spuren von Gerüsten oder ähnliches zu hinterlassen. Der Clou war: Sie begannen am oberen Ende der Felswand und arbeiteten sich von oben nach unten vor – eine außergewöhnliche Technik, die es ihnen erlaubte, perfekte Fassaden direkt aus dem Sandstein zu schlagen, ohne Gerüste oder Abstützungen zu benötigen. Das Schatzhaus (Al-Khazneh oder treasury) ist das eindrucksvollste Beispiel dieser Technik. Jeder Zentimeter ist mit feinster Steinmetzkunst verziert – Säulen, Statuen und Reliefs, die seit Jahrhunderten Wind, Wasser und Zeit trotzen.



Wie schufen die Nabatäer an einem der trockensten Orte der Welt eine Oase?
Das Wassermanagement der Nabatäer war schlicht revolutionär. Die Felsenstadt Petra liegt in einer Region mit extrem wenig Niederschlag und praktisch nichts wächst hier. Doch dank eines ausgeklügelten Systems von Wasserkanälen, Zisternen und Stollen wurde das wenige Wasser gesammelt, gefiltert und gleichmäßig verteilt. Besonders bemerkenswert sind die vier Grad geneigten Wasserleitungen, die an den Felswänden entlangliefen und so das Wasser über weite Strecken kontrolliert in die Stadt führten – ein Meisterwerk antiker Ingenieurskunst. Die folgende ca. 50-minütige Dokumentation trumpft nicht nur mit wunderschönen Bildern von Petra auf, sondern lüftet auf unterhaltsame Weise viele der Geheimnisse hinter der Genialität eines Nomadenvolkes vor über 2300 Jahren.
Wie fahre ich zur Felsenstadt Petra?
Entweder mit dem Mietwagen – so wie wir – von Amman gen Süden. In der Stadt Wadi Musa gibt es zahlreiche Unterkünfte von günstig bis Mövenpick. Alternativ bieten organisierte Touren eine Kombination von Wadi Rum und Petra von der Hauptstadt Amman aus an. Wem das nachvollziehbar zu stressig ist, kann dasselbe auch auf zwei Tage ausdehnen.
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