Ankunft in Auckland, Neuseeland
Neuseeland, auch bekannt als das Land der langen weißen Wolke, ist ein faszinierendes Reiseziel, das mit seiner rauen Natur, abwechslungsreichen Landschaften und reichen Kultur beeindruckt. Die zwei Hauptinseln, die Nordinsel und die Südinsel, bieten eine Vielzahl an Abenteuern und Erlebnissen für Reisende aller Art. Von majestätischen Fjorden über aktive Vulkane bis hin zu idyllischen Stränden – Neuseeland ist ein Land der Kontraste und unvergesslicher Entdeckungen. Auckland ist mit etwas mehr als 1,4 Millionen Einwohnern die größte Stadt Neuseelands, in der etwa ein Drittel der neuseeländischen Bevölkerung lebt. Die Māori-Bezeichnung Tāmaki Makaurau bedeutet „Eine junge Schönheit mit 100 Liebhabern“.
Anreise nach Auckland auf der Nordinsel
Von Rarotonga fliegen wir mit der Air New Zealand über die Datumsgrenze und befinden uns somit entweder am 10. oder 11. Tag unserer Reise.
Schuhe & Kleidung vor Abflug nach Neuseeland reinigen
Am Flughafen angekommen, erhalten wir eine Spezialbehandlung. Die Wanderschuhe meiner Reisebegleitung mussten inspiziert werden. Die Kiwis schützen Ihre einzigartige Flora und Fauna durch restriktive Einfuhrkontrollen.
Die Nordinsel Neuseelands ist reich an kulturellen Schätzen und landschaftlicher Vielfalt. Die pulsierende Stadt Auckland, mit ihrer atemberaubenden Hafenlandschaft und vielfältigen Restaurantszene, ist ein großartiger Ausgangspunkt.
Auckland
Das landschaftliche Bild des multikulturellen Auckland wird von 53 inaktiven Vulkanen geprägt, zwischen denen sich die Großstadt erstreckt. Ihnen verdankt die Stadt weitläufige Parkanlagen, die bis ins Zentrum hineinreichen. Die Lage an geschützten Meeresbuchten trägt ebenfalls wesentlich zum Bild Aucklands bei, nicht zuletzt durch die zahlreichen Segelboote, die der Stadt den Beinamen City of Sails einbrachte.
Auckland zeigt sich von seiner schönen Seite bei leichter Bewölkung und 16° Grad. Schon auf der Busfahrt vom Flughafen spürt man eine Mischung aus San Francisco wegen der Hügel und des Klimas, als auch Venice wegen der kleinen süssen Häuser.
Am Hafen nehmen wir ein Touri-Paket und tappen sogleich in die erste Falle. Es sei uns verziehen, aber nach 3,5 Std Schlaf und Kopfschmerzen funktionieren wir beide noch nicht so richtig. Die Fähre nach Devenport ist eine gute Idee, die Touribusfahrt nur in Maßen. Der Ort ist wunderhübsch, die kleinen Häuser total wohnlich, doch NZ$ 20/ Pers für die Bustour ist Nepp, auch wenn der Fahrer wirklich nett ist. So wie eigentlich jeder hier. Die Kiwis werden ihrem Ruf gerecht !
Übernahme des Camper bei Apollo
Den Morgen des 12. Tages verbringe ich auf der Vermietstation von Apollo. Hier haben wir einen Minicamper gebucht.
Dieser per Hand umgebaute Mitsubishi L300 Minibus wird nun für die nächsten Wochen unser Zuhause sein. Eine ausklappbare Küche unter dem Regenschutz der Heckklappe, Stauraum für Campingstühle und -tisch, sowie ein auf Holzplanken verschraubtes Bettgestell mit Matratze im Innenraum. (Wer auch immer „oben“ liegt, sollte besser einen Helm tragen).
Neben der Einführung aller Details am Fahrzeug, vergeht auch einige Zeit mit dem Vertrag. Kurzum, ich würde niemandem empfehlen, diesen Autovermieter zu nutzen.
Die versteckten Kosten vor Ort sind eine Frechheit, obendrein versucht der Angestellte mir auch noch eine Zusatzversicherung aufzuschwatzen, die die Kaution auf NZ$ 100 reduziert, aber NZ$ 20 am Tag kostet. Den Camper übernehme ich letztlich trotzdem, die Stornokosten sind einfach zu hoch. Jetzt erinnere ich mich an das Prospekt im Hostel von Escape: Keine versteckten Kosten! Ein Anruf bei deren Service-Hotline bestätigt mir das.
Nicht an der falschen Stelle sparen – Apollo meiden!
Die versteckten Kosten und die Dreistigkeit sind einfach eine Frechheit. Zum Einen wird die Mietkaution iHv NZ$ 2500 nicht auf der Kreditkarte reserviert – wie das eigentlich üblich ist – sondern gebucht. Bei Rückgabe wird dann zurück gebucht. So entstehen Währungsverluste und Gebühren für die Auslandsnutzung. Desweiteren erlaubt sich Apollo dafür auch noch eine 2% Gebühr zu erheben, weil man ja eine Kreditkarte nutzt.Günstige eSIM Karten für diverse Länder helfen in Verbindung zu bleiben. Mehr Infos findest Du hier.
Den Weg zurück in die Innenstadt finde ich überraschend schnell und wir beladen das kleine Autochen. Raus aus der schönen Stadt, die uns mit blauem Himmel Sonnenschein verabschiedet. Als wir über dem Motorway 1 die Harbor Bridge nehmen, wird ersichtlich wieso Auckland den Namen „Stadt der Segel“ trägt. Östlich der Brücke sehen wir einen riesigen Yachthafen und im Hintergrund die Skyline der Stadt. Ein Foto ist nicht drin, halten auf der Brücke ist strikt verboten. Vielleicht schauen wir in Auckland auf der Rückfahrt nochmal vorbei.
Bildergalerie Auckland
In den Norden nach Northland
Northland besticht durch seine unberührten Strände, historischen Stätten der Maori-Kultur und das warme, subtropische Klima. Diese Region ist ein Paradies für Naturfreunde und Geschichtsinteressierte, die die vielfältige Landschaft und reiche kulturelle Erbe erkunden möchten.
Auf dem Motorway No. 1 fahren wir gen Norden. Anfangs ähnelte der einer dt. Autobahn, doch kaum sind wir über die Brücke, wir bei jeder Abfahrt eine Spur abgezwackt bis wir einspurig sind. Unser Tagesziel ist Whangarei. Doch in der Zwischenzeit wollen wir die Gegend genießen. Als es Maut kosten soll, fahren wir auf die Umleitung über Orewa und gelangen zufällig an die Whangaparaoa bay. Der langgezogene Sandstrand scheint ein Kite Surfer Paradies zu sein. Die Sonne scheint, doch weht eine steife Brise – wie ich als alter Fulderaner zu sagen pflege.
Das Wetter ist leider wie in Deutschland
Neuseeland ist einmalig schön bei strahlendem Sonnenschein. Das Grün der Natur ist grüner als alles grün aus Europa. Doch leider ist die Wetterbeständigkeit in diesen Breitengraden ähnlich bescheiden wie bei uns. Daher Ölzeug einpacken!
Kaum fahren wir ein paar Kilometer weiter, beginnt es zu regnen. Teilweise richtig heftig. Daher sehen wir Whangarei auch nur im Nassen. Der Berg über dem Hafen soll eine schöne Aussicht bieten, die entpuppt sich aber als dürftig; der Blick geht auf das Industrieviertel.
Wir schlafen nicht jede Nacht im Camper, sondern testen das Portal Couchsurfing aus. Unser Gastgeber
Brendon wohnt in einem Holzhaus, wie es auch in USA stehen könnte. Sogar der Schnitt innen ist identisch. Das gemeinsame Abendessen nehmen wir in der Stadt ein und bei einem oder mehreren Gläsern Wein klingt der Abend aus.
Tutukaka / Bay of Plenty
Heute ist Tag 13, oder der 11.05.2010. Unsere erste Aufgabe lautet Einkaufen. Es gibt ein wenig Diskussion, was in die Tüte soll. Da der Kühlschrank und anderer Platz begrenzt ist, ergibt sich das meiste von alleine. Das Frühstück besteht aus einem Muffin für jeden. Das muß besser werden 🙂 Auf dem Weg nach Tutukaka ( ja, die Ortsnamen sind wirklich der Knaller) halten wir kurz bei den Whangarei Falls. Ich schätze mal 15m hoch. Leider beginnt es auf dem Weg nach unten zu regnen – zumindest haben wir ein wenig Bewegung.
Der Regen begleitet uns leider weiter auf der Fahrt und die kleinen Städte an der Küste lassen nur erahnen, wie es hier wohl im Sommer aussieht. Die Küste ist sensationell. Begrünt bis ans Meer, dann die Übergänge zum Sandstrand. Toll. Irgendwo brutzeln wir quer unter einem Baum geparkt unsere Dosenravioli und bemerken, dass genau gegenüber die Bullerei Station liegt.
Die von Brendon empfohlene „Whale Bay“ bei Matapouri hat nicht umsonst den Titel als eine der besten Strände Neuseelands bekommen. Von der Straße führt ein schmaler Weg durch dschungelartig begrünte Hänge zu einer kleinen, verschlafenen Bucht. Der Blick geht entweder raus auf s Meer oder auf die schwarzen Felsen der Nachbarbucht.
Die „bay of plenty“ bei Paihia erreichen wir wenig später. Leider bleibt uns der Regen treu und wir disponieren um. Wenn schon unwirtlich, dann doch ans „cap reinga“; der nördliche Zipfel der Nordinsel samt Leuchtturm. Bevor wir wieder vom 10er auf die Nr. 1 abbiegen, wird der Wagen getankt. Wir düsen in der Dunkelheit gen Kap, mit Böen, die den Wagen teilweise einen Meter versetzen. Aufregend. Kurz nach Waitiki Landing finden wir eine Einfahrt zum Parken und Pennen. Die camping-erfahrene Mitreisende hat auf einmal Angst vor Mördern, Kühen und der absoluten Dunkelheit. Dafür leuchten die Sterne so hell, es ist die wahre Pracht. Die Milchstrasse ist mit bloßem Auge zu erkennen.
Cap Reinga & die 90mi Beach
Das Kap empfängt uns stürmisch und einsam. Neben uns ist nur ein anderer Wagen dort und endlich lacht auch mal die Sonne vom Himmel. Die Stimmung paßt hierher. Sturmwind, hohe Brecher und ein auf einem Felsen thronender Leuchtturm. Die Fahrt hat sich gelohnt. Jetzt geht es dengleichen Weg wieder zurück.
Campingplatz Tapotupotu bay
Hier oben ist sogar ein kostenloser Campingplatz direkt am Meer.
Mmh. Der verbotene Abstecher auf den „90mi Beach“ löst wahre Glücksmomente aus. Gemäß des Mietvertrags darf man nicht auf dem Strand fahren – das Salz ist gar nicht gut für die Karosse und wenn das jeder machen würde… Es gibt 2-3 Stellen, wo man offiziell mit einem Allrad auf dem Strand entlang düsen darf. Unser Mitsubishi L300 schafft das auch mit Heckantrieb und so Brettern wir mit 120km/h über den nassen Sand und manchmal auch durch s Wasser gen Süden 😄. Kaum ist das abgehakt, wird es wieder nass von oben, die gratis Autowäsche quasi. Das bleibt quasi auf der ganzen Strecke von Kaitaia bis Rawena so.
Die Fähre bei Rawena zu nehmen ist schneller als außen herum nach Opononi zu fahren. Auf dem Schiff sehen wir gar nichts mehr. Im Ort drüben angekommen, plagt mich der Hunger.
Essen in Neuseeland ist sehr englisch (und schlecht)
Klar, es ist nicht Asien und sicher gibt es gute Lokalitäten in Auckland oder anderswo. Doch das ø Essen auf dem Land bzw. der Straße ist unterdurchschnittlich. Fettig und frittiert.
Ein „take Away“ direkt im Hafen gehört mir. In Opononi gibt es eine riesige Sanddüne und schöne Küstenabschnitte – nur im Regen ist das nicht so toll. Am Hafen setzen wir uns in eine Kneipe vor den Kamin und wärmen uns. Danach fahren wir zu Chris & Liz, die uns netterweise Ihre Couch überlassen. In totaler Dunkelheit fahren wir auf unbefestigter Strasse den Ort Waiotemarama ab. Das Haus liegt wunderschön in einer Senke und man ahnt von draußen nicht, welch Schatz sich darin verbirgt. Die beiden haben aus einem alten Holzhaus eine kleine Villa gebaut – mit 2 Terassen, einer rustikalen Küche und schnuckeligem Bad inkl freistehender Wanne. Wir bekommen ein Extrazimmer mit NZ Kissen und sitzen abends am Kamin mit Chris und plaudern. Chris erzählt vom Hausbau und seinen Weltreisen – ja, Mehrzahl, seufz.
Waipaua Forest
Noch ein Geheimtipp: Opononi
Die Sonne scheint, yeah. Unser Tagesziel ist der Waipaua Forest mit den riesigen Kauri Bäumen. Diese Bäume wachsen teilweise über 100m und sind bis zu 1500 Jahre alt. Die verschiedenen Wanderungen dauern ca 1,5 Std und führen uns zu verschiedenen Höhepunkten. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert nicht nur den größten Kauri anzusehen. Der steht keine 3 min von der Strasse. Ein wenig weiter auf Nr. 12 gibt es einen weiteren Parkplatz.
Hier läuft man durch einen herrlichen Wald und findet ausgewiesen die anderen Baum celebritiies wie z.B. die 4 Schwestern. Nächste Station ist die Düne. Der Ort Opononi wurde uns von jedem Kiwi ans Herz gelegt. Dort kann man Segeln, Dünenrutschen und baden.
Tauchen im Trockenanzug?
Wir beschließen die poor Knights nicht zu tauchen. Erstens kostet das NZ$ 225 und dann in voller Kalttauchmontur. Das Geld sparen wir uns für Tauchen in Bali. Stattdessen nehmen wir den schnurgeraden 12er Highway gen Süden und genießen die Landschaft. Dieses Grün ist unbeschreiblich. Vermutlich haben wir zig Fotos mit grünen Hügeln und saftigen Wiesen bis wir heimkommen. Man fühlt sich im Auenland, auch wenn ich nie Fan der Triologie war.
Maunganui Bluff
Kurz nach dem Waipaua Forest rechts zum Maunganui Bluff. Es dauert ca 15 min bis an den Strand, doch die erwarten vereinzelte Strandhäuser mit hölzernen Geländern an der Treppe, Dünen hinter einem breiten und einsamen Sandstrand.
Unser Ziel vor Anbruch der Dunkelheit – hier gegen 17:30 Uhr – ist der Zeltplatz in Sandspit. Ohne Lichtverschmutzung zeigt sich wieder einmal der Sternenhimmel in ganzer Pracht. In der Nacht nutzen wir zum ersten Mal unsere Elektroheizung, schließlich haben wir externen Stromanschluss – herrlich.
Am Folgetag steht hauptsächlich Kilometerfressen auf dem Programm. Vorbei an Auckland in Richtung Hamilton.