Erinnert an griechische Dörfer; Flores
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Die Magie von Tikal und Entspannung am Lago de Atitlán und Lago de Petén Itzá

Inmitten von drei beeindruckenden Vulkanen liegt der Atitlán-See (oder Lago de Atitlán). Seine Lage, die bergige Umgebung, der Wind und auch die Anfahrt an sich erinnern stark an den Gardasee. Die Wellen haben täglich Schaumkronen und doch sieht man weder Surfer noch Kiter auf diesem See. Rund um den See liegen kleine Dörfer, jedes mit seinem eigenen Charme und besonderen Atmosphäre.

Ein wenig anders war unser Aufenthalt am Lago de Petén Itzá und der farbenfrohen Stadt Flores im Norden von Guatemala. Die Inselstadt ist nur durch einen schmalen Damm mit dem Festland verbunden und ist sowohl idyllischer Rückzugsort als auch Ausgangspunkt für unseren Ausflug zur Maya-Stätte Tikal und unserer Weiterreise nach Belize.

In diesem Blogbeitrag teilen wir unsere Erfahrungen an den beiden Seen mit euch.

Unsere Tipps & Highlights

  • Kayak-Tour auf dem Lago de Atitlán
  • Schlendern durch die Gassen von San Pedro
  • Sonnenaufgangstour nach Tikal

Wochenendausflug zum Lago de Atitlán

Wie komme ich aus Antigua zum Lago de Atitlán?

Vermutlich offeriert jede Reiseagentur in Antigua auch Fahrten nach Atitlán. Ebenso unsere Agentur für die Wanderung auf den Vulkan LINK. Mehrere Shuttles verlassen täglich Antigua in Richtung des Sees. Wichtig zu wissen ist, dass das Westufer weniger häufig angefahren wird. Die Fahrt dorthin dauert drei Stunden. Ein Transport nach Panajachel im Nordosten des Sees dauert lediglich ….

Busse von Panajachel zum Flughafen

Erst in Panajachel haben wir erfahren, dass es direkte Verbindungen zum Flughafen gibt. CA Travel bietet das nur mit einem Umstieg in Antigua an. Hier also der Tip, in Panajachel eine Reiseagentur zu wählen, falls Du direkt zum Flughafen möchtest.

Welche Orte am Lago de Atitlán sollte ich besuchen?

Bei unserer Planung für die Zeit am Atitlán-See entscheiden wir uns für das Dörfchen San Juan. Dieses kleine Ort gleicht ein ganz klein wenig einem lebendigem Museum der Maya-Kultur. Wandmalereien erzählen Geschichten der Vergangenheit, und in den Kunsthandwerksläden pflegen zumeist Frauen die Tradition der Naturfärberei und des Webens.

Von unserem Hotel führt ein kleiner Weg direkt nach San Juan. Neben dem Kirchplatz lohnt sich auf jeden Fall die mit Sonnenschirmen überhängte Einkaufsstrasse La Calle de las Sobrillas runter zum Pier (erinnert uns ein wenig an den Hexenmarkt in La Paz). Eine morgendliche Kajak-Tour auf dem See rüber nach San Pedro dient uns als sportlichen Start in den Tag, vor allem weil der Wind zumindest während unserer drei Tage am See erst im Laufe des Vormittags an Fahrt gewinnt.

San Pedro hingegen macht einen ganz anderen Eindruck auf uns. Die Stadt wirkt lebendiger, voller junger Backpacker und anderen Touristen. Die Straßen sind gesäumt von kleinen Bars und Restaurants. Wir lassen uns durch die Gassen treiben und genießen die Ungezwungenheit dieses Ortes. Das Restaurant Pita Sabij bereitet nicht nur leckere israelisch-arabische Speisen zu, sondern bietet auch einen tollen Ausblick auf den See.

Bekannt als Rückzugsort für die Seele gilt San Marcos im Norden des Westufers. Meditations- und Yogazentren plus die ruhige Atmosphäre verbreiten einen anderen Flair. Der alternativ-esoterische Ruf schreckte uns allerdings ein wenig ab und wir haben das Örtchen nur aus unserem Shuttle gesehen.

Da wir nach unserem Kurzurlaub am See Atitlán eine längere Fahrt zum Flughafen mit Flug nach Flores vor uns haben, legen wir einen kleinen Teil der Strecke bereits am Vortag mit dem Wassertaxi zurück. Der Ritt auf den Wellen des Lago de Atitlán ist eine Erfahrung, auf die wir zu gerne verzichtet hätten. Auf jeden Fall im hinteren Teil des Bootes sitzen – vorne sind die Sprünge über die Wellen viel stärker und unangenehmer spürbar.

Die Fahrt nach Panajachel, dem Tor zum See, dauert ungefähr 45 Minuten. Hier geht es weniger entspannt zu und wir wurden bereits am Hafen von geschäftigem Treiben empfangen. Wir schlendern entlang der Calle Santander, stöbern durch handgefertigte Textilien und genießen die Mischung aus quirligen Touristen und einheimischem Leben. Hier finden sich sowohl zahlreiche Bars für die Nachteulen, als auch Imbisse und Restaurants für die Hungrigen.

Alles in allem hat jeder der kleinen Orte am Seeufer seinen eigenen Charme, bietet letztendlich nur einen anderen Blickwinkel auf den See. Am besten, man sucht sich einen Ort als Ausgangspunkt aus und macht je nach Bedarf Tagesausflüge per Boot, Tuktuk oder sogar zu Fuß. Das Baden wird übrigens nicht empfohlen, oder zumindest sollte man das Wasser nicht schlucken! Vermutlich ist das auch ein Grund, wieso sich hier noch keine Windsurfer, Kiter oder Wingfoiler angesiedelt haben.

Welche Restaurants können wir am See empfehlen?

In Panajachel können wir auf jeden Fall das Flor de Café direkt am Wasser empfehlen. Die Aussicht auf den Lago Atitlán ist großartig, genau wie deren Kuchen und Getränke. Obendrein gibt es noch eine gute Internetverbindung. Wer hier „arbeiten“ oder ein gutes Buch lesen möchte, hat den perfekten Ort gefunden.

Wer in San Pedro Lust auf was Süßes hat, kann Schokofrüchte oder Eis für kleines Geld im Helados Marco Polo erwerben.

Wie oben erwähnt, hat uns das Essen im israelischen Restaurant Pita Sabij in San Pedro ausgezeichnet gefallen. Die schöne Aussicht auf den See sowie das nette Publikum hat unseren Aufenthalt noch zusätzlich positiv beeinflusst.

In San Juan waren wir vom Streetfood in der Calle 6 – Maisfladen gefüllt mit einer Mischung aus Gemüse und asiatischen Nudeln – begeistert. Leider haben wir den Namen dieses Gerichts vergessen.

Flor de Café panajachel, Lago de Atitlan

Wo haben wir übernachtet?

Unser Hotel Eco Uxlabil Atitlán liegt zwischen den Orten San Pedro und San Juan an einem Steilhang. Der Bus stoppt oben an der Straße und wir gehen viele Treppenstufen bis hinunter zum See an die Rezeption. Zum Glück ist unser Zimmer nicht oben am Hang, sondern auf gleicher Ebene wie das Restaurant.

Hier serviert das Hotel ein typisches Frühstück der Region und gegen Aufpreis kann man frisch zubereitete Gerichte durchgehend bis abends bestellen.

Bilder vom Lago de Atitlán

Flores und Tikal: Ab in den Norden

Wie komme ich von Antigua bzw. Guatemala City nach Flores?

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Transportarten. Die teuere, aber schnellere ist das Flugzeug von Guatemala City nach Flores – man landet praktisch gleich neben der Stadt und wird von einem Elektro-Disneyland-Bus abgeholt und zum Hotel gefahren. Im Vergleich sind zwei Nachtbus-Fahrten von Antigua aus nötig, um die komplette Strecke in den Norden Guatemalas zu meistern. Der Vorteil bei dieser Variante ist die Option Semuc Champey zu besuchen, denn es liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen beiden Orten.

Was kann man sich in Flores ansehen?

Flores ist ein Ort, an dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Die geradezu winzige Inselstadt hat eine entspannte Atmosphäre. Die pastellfarbenen Kolonialhäuser, die kopfsteingepflasterten Straßen und der Blick auf den türkisblauen See machen es zu einem charmanten Ziel in Guatemala. Wir genießen es, durch die engen Gassen zu schlendern, lecker zu speisen und in Cafés in Ruhe zu lesen. Zudem werden Erinnerungen an unseren Segelausflug rund um Korfu wach. Das helle Kopfsteinpflaster, die Häuser und natürlich das Wetter erinnern uns stark an die Atmosphäre in den kleinen griechischen Dörfchen auf unserer Segelroute im Jahr 2018.

Welche Tour buche ich für Tikal, die verlorene Stadt der Maya?

Der wahre Grund für unsere Reise über Flores wartet tief im Dschungel: die Ruinen von Tikal. Nach einer kurzen Nacht verlagern wir unseren Schlafplatz früh um 3:00 Uhr in den Van unseres Touranbieters TikalGo und setzen dort für ca. 1,5 Stunden unser Nickerchen fort, bis wir am Parkeingang ankommen. Von hieraus wandern wir noch immer in finsterer Nacht mit Stirnlampe und unserem Reiseführer los. Hierbei war ein wenig Vorsicht geboten: unter riesigen Ceiva-Bäumen treffen wir immer wieder auf kleinere Tiere wie Schlangen, (große) Spinnen und die sogenannten Bullet Ants („Gewehrkugelameise“). Ab und an schraubt sich zwischen den Bäumen auch mal eine Maya-Pyramide in den Himmel. Pünktlich vor Sonnenaufgang erreichen wir Tempel IV – dem Spot für Sonnenauf- und -untergang in Tikal. Doch Regenwolken und Nebelschwaden hängen bei unserer Ankunft zwischen den Bäumen und beeinträchtigen unsere Sicht auf den sonst wohl imposanten Sonnenaufgang stark. Wir genießen es dennoch und freuen uns umso mehr auf unser Frühstück im Wald im Anschluss.

Tikal ist eine der größten und bedeutendsten Maya-Stätten der Welt. Die Stadt war einst das Zentrum eines mächtigen Reiches und beherbergte zehntausende Menschen. Während wir zwischen den Ruinen wandern, begleitet uns das Echo der Brüllaffen und das Zwitschern exotischer Vögel. Wir können auch einen Tukan und zahllose Papageien in den hohen Baumwipfel erspähen. Die Pyramiden von Tikal ragen 50-60 Meter in den Himmel – die Aussicht von Tempel IV und denen am Plaza Central eröffnet uns einen atemberaubender Blick über den endlos erscheinenden Dschungel.

Was verursacht das aktuelle Hochwasser am Lago de Petén Itzá in Flores?

Während unseres Aufenthalts ist die komplette Calle 15 – quasi der äußere Ring der Inselstadt – inklusive der dort angesiedelten Cafés und Terrassen überflutet. Wie wir erfahren, ist der periodische Anstieg des Wasserstandes im Lago de Petén Itzá alle ~40 Jahre eine Kombination aus Klimazyklen, geologischen Gegebenheiten und hydrologischen Prozessen. Erstens tragen Niederschlagszyklen und Klimaphänomene wie El Niño und La Niña eine Teilverantwortung. Ein weiterer Aspekt ist der sogenannte Hydrologische Kreislauf. Es handelt sich um unterirdische Karstsysteme, die Kanäle zur Entwässerung durch ihre geologische Beschaffenheit (Akkumulation von Wasser) blockieren und so Abflüsse verhindern.

Wo haben wir übernachtet?

Unser Hotel Villa del Lago liegt Dank der aktuellen Flut quasi direkt am Wasser und praktischerweise nahe dem Abholort für alle Tagestouren und Buslinien nach Guatemala City, Antigua oder Belize. Das Hotel serviert eine kleine Auswahl an Frühstückstellern – typisch guatemaltekisch, amerikanisch oder auch Joghurt mit Granola und Früchten.

Welche Restaurants können wir in Flores empfehlen?

Auf unserem Inselrundgang sind wir tatsächlich zufällig auf das kleine versteckte Café Maple & Tocino gestoßen und haben uns schockverliebt. Hier kann man sowohl gesund als auch kalorienreich, aber super lecker speisen. Zahlreiche süße und herzhafte Waffelvariationen, Käsekuchen, Milkshakes (inkl. Donut-Deko), aber auch Salate, Suppen und mehr große und kleine Speisen stehen hier auf der Karte. Auch das WLAN ist stabil und wir schnabulieren während unseres relativ kurzen Aufenthalts in Flores hier gleich zweimal.

Ein weiterer Tipp ist das Bistro Puertas del Cielo. Hier kreiert der Koch etwas Individuelles für dich aus den tagesaktuell in der Küche vorrätigen Zutaten. Wir haben nur Gutes über das Lokal gehört, sind aber selbst nicht in den Genuss gekommen. An unserem ersten Abend war tatsächlich bereits alles aufgegessen und am zweiten Tag war die Küche trotz offizieller Öffnung vor knapp einer Stunde noch nicht bereit. Leider ist bis dato auch keine Reservierung möglich. An seiner Organisation muss das kleine Restaurant auf jeden Fall noch arbeiten. Das Konzept an sich finden wir aber spannend.

Bilder von Flores und Tikal


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