Plettenberg Bay – Start der Garden Route
Die Plettenberg Bay liegt an der landschaftlich reizvollen Garden Route und ist gleichzeitig eine Stadt, 210 km von Port Elizabeth und etwa 600 km von Kapstadt entfernt. Von ihren portugiesischen Entdeckern wurde sie Bahia formosa („schöne Bucht“) genannt. Der Ort diente als Relaisstation für Schiffe nach Indonesien, später auch als Walfangstation – bis 1920. Den heutigen Namen erhielt sie nach Baron Joachim van Plettenberg (1739–1793), der Gouverneur der niederländischen Kapkolonie war.
Das heutige Stadtgebiet entwickelte sich zunächst zwischen den Mündungen von zwei Flüssen, dem Keurboomsrivier und dem Piesangrivier. Westlich der Stadt liegt die Robberg-Halbinsel mit dem Naturschutzgebiet Robberg Nature Reserve und seiner großen Robbenkolonie. Vor der Küstenlinie Robberg Beach kann man Robben beim Spielen und der Jagd in der Brandung beobachten.
Anreise
Die war etwas holprig wie in diesem Blogbeitrag beschrieben. Die Garden Route ist eine 369 km lange Panoramastraße innerhalb der südafrikanischen National Route 2 (N2) zwischen Port Elizabeth und Mossel Bay.
Tsitsikamma Nationalpark und Bloukrans Brücke
Auf dem Weg nach Osten beim Queren der Bloukrans Brücke gelangt man ins Bundesland Eastcape. Dort befindet sich sowohl die Bungee Jumping Station als auch der Tsitsikamma Nationalpark.
216 m geht es von der Brücke aus in die Tiefe und markiert somit den höchsten Bungee Sprung der Welt. Für umgerechnet ~170 € stürzen sich hier Wagemutige im 5 Minuten-Takt in die Schlucht. Von der Ostseite der Schlucht erhaschen wir einen guten Blick auf die Rampe, den gebührenpflichtigen Übergang unterhalb der Brücke sparen wir uns. Denn das eigentliche Ziel ist der Wasserfall im Tsitiskamma. Der Park ist seit 2009 Teil des Garden-Route-Nationalparks und erstreckt sich über fast 100 km entlang der Küste zwischen Kap St. Francis und Plettenberg Bay. Die Vegetation ist sehr üppig und vielfältig. Der dichte Wald mit seinen alten, bis zu 40 Meter hohen Bäumen ist einer der letzten Urwälder Südafrikas.
Aus den Tsitsikamma-Bergen fließen dank der hohen Niederschlagsmengen von jährlich bis zu 1200 mm viele Bäche und Flüsse dem Meer zu. Der Wanderweg zum Wasserfall (~3 km) schlängelt sich zu Beginn gemächlich über festgetretenen Waldboden dahin und wechselt anschliessend drastisch seinen Charakter. Sprünge von Felsen zu Felsen sind nötig und die Orientierung ist nur noch über gelbe aufgesprühte Pfeile möglich. Man muss also gut zu Fuss sein. Nach schweisstreibenden 90 Minuten gelangt man dann an den Wasserfall mit seinem kleinen Auffangbecken.
Übrigens begleitet einen die laute Brandung den ganzen Weg und es gibt immer wieder spektakuläre Blicke auf die Gewalt der Gezeiten. Erwähnenswert ist auch, dass dieser Wanderweg bereits Teil des Otter Trail darstellt. Es handelt sich dabei um einen 41 Kilometer langen Weg an der Küste entlang.
Plettenberg Bay und seine Strände
Die Stadt streckt sich im Grunde von Norden nach Süden über 2 Hügel. Beide stellen – wenig überraschend – exklusive Wohngegenden dar.
Im Norden sind viele Restaurants, Cafés und ähnliche Infrastruktur etabliert, während das Gebiet um den ‚Whale Rock‘ mehrheitlich aus Wohnhäusern mit toller unversperrter Sicht auf die Bucht besteht.
Dazwischen ziehen sich breite, verlassene Strände. Die bekanntesten sind Lookout Beach und Robberg 5
Jeder der einmal an der Adria oder einem Strand rund um Mallorca lag, wird sich hier ob der Größe der Strände und der Einsamkeit verwundert die Augen reiben.
Robberg Island
Der südliche Zipfel der Stadt ist ein offizieller Park mit Eintritt für 60 Rand/Person. Diese gestreckte Halbinsel bietet drei unterschiedlich lange Wanderwege:
- The Gap (2,1 Kilometer)
- Witsand (5,5 Kilometer)
- The Point (9,2 Kilometer)
Alle Wanderwege führen am Rand der Halbinsel entlang und kürzen entsprechend ab. Der längste führt offensichtlich einmal um die Insel herum. An der Nordkante des Parks hat man einen einzigartigen Blick auf die Stadt Plettenberg Bay und deren Strände – weitläufige und breite Sandbuchten mit sehr wenigen Sonnenanbetern. Sonnenliegen-Vermieter würden hier innerhalb von Tagen bankrott gehen, einfach herrlich!
Ein kleines Hinweisschild weist immer den Weg zu den Robben. Hiervon gibt es 1000e um die Insel herum. Übrigens riecht man sie, bevor man sie erkennen kann – trotz des enormen Abstands. Aus diesem Grund empfiehlt sich auch eine Kamera mit einem Objektiv, das klassische Smartphone wird wohl kaum die lustigen Gesellen im grün-blauen Meer einfangen können.
Nach langem Ringen entscheiden wir uns für die mittlere Route (5,5 km). Die Gabelung ist mitten auf einer gigantischen Düne und weist den Weg gen Süden. In knöcheltiefem Sand geht es runter an große Strände mit herrlicher Brandung und eiskaltem Wasser. Obendrauf kommt noch eine gefährlich starke Strömung. An ein erfrischendes Bad ist also nicht zu denken.
Weitere Ausflugsziele
Das preisgekröntes Vogelschutzgebiet Birds of Eden beherbergt etwa 220 verschiedene Vogelarten, und mehr als 3500 Vögel leben in der Rettungsstation. Die gefiederten Bewohner der Voliere setzen sich aus einer Mischung aus exotischen und afrikanischen Vögeln zusammen.
Viele der Vögel sind noch nie anderen Vögeln begegnet. Daher besteht der Hauptteil des Rehabilitationsprozesses in der Sozialisierung mit anderen Vögeln in großen Außenvolieren vor der Auswilderung. Hier haben sie die Möglichkeit, Flugmuskeln und Flugkontrolle aufzubauen, d. h. Landungen, Richtungswechsel usw. zu üben. Das Bestechende an Birds of Eden ist seine schiere Größe.