Kleine Karoo
Blog,  Afrika

Die kleine Karoo mit dem Swartberg Pass

Als Kleine Karoo wird der südwestliche Teil des zentralen Hochplateaus bezeichnet. Die Kleine Karoo ist eine langgestreckte Ebene zwischen den Bergzügen Swartberg und Langeberg begrenzt wird. Dort verläuft das Pendant zur US-amerikanischen Route 66; hier in Südafrika trägt sie die Nummer 62 oder R62. In Outdtshoorn zweigt dann die Zufahrtstrasse zum Swartberg Pass ab.

Der Bau der Strasse über den Swartberg Pass wurde unter der Leitung von Jan Tassies begonnen, der 100 Arbeiter aus Mosambik einsetzte. Nach 13 Monaten ging er pleite und stellte auch nur sechs Kilometer der Strasse fertig.  Der Rest der Passstrasse wurde zwischen 1883 und 1888 von Thomas Bain mit Sträflingsarbeitern gebaut und am 10. Januar 1888 eröffnet. Die Stützmauern aus Trockenmauerwerk, die einige seiner Haarnadelkurven stützen, sind noch vorhanden.

Route 62

Unser Startpunkt ist die Aquila Game Reserve nahe Toursrivier. Zurück in Richtung Kapstadt führt links die R318 nach Montagu und somit zur Route 62 ab. Die folgenden 237 km bis Oudtshoorn sollte man geniessen. Die Steppenlandschaft mit Bergen zu beiden Seiten wird in der Regel kerzengerade von der Strasse durchschnitten. Barrydale und Ladismith zelebrieren das stiefmütterliche Dasein der berühmten US 66 mit ebensolchen Schildern und 60er Jahre Stilblüten am Strassenrand. Käseliebhaber sollten unbedingt einen Stopp in Ladismith einplanen. Entlang der Straße wird auf die bekannte Ladismith Cheese Factory hingewiesen. Wir hingegen statteten dem Gipsy’s einen Besuch ab. Dieses Hippie Café entpuppte sich als Gin Zentrum des Westkap und servierte obendrein günstiges Essen.

Swartberg Pass

Idealer Ausgangsort für die Passüberquerung mit dem Auto ist die Stadt Oudtshoorn. Sie liegt direkt an der Kleinen Karoo und bietet alles was man braucht. Für Höhleninteressierte stellen die Cango Cave auch noch ein Ausflugsziel dar – geführte Touren gibt es jede volle Stunde.

Die Fahrt über den Pass dauert von Oudtsdoorn bis Prince Albert ca. 1:45 Stunde. Da die unbefestigte Strasse in der Regel eher schmal ist, dürfte es bei grossen Verkehrsaufkommen sicherlich mitunter länger dauern. Zudem sind die vielen Aussichtspunkte nicht eingerechnet. Leider entfielen diese bei uns zumindest auf der Südseite wegen Nieselregen und Nebelschwaden.

Kaum über dem Pass klarte die Sicht auf und wir staunten über tiefe Schluchten in gelb-rotem Stein auf Strassen ohne Mauern über Abgründe. Der Pass ist selbst bei mässigem Wetter ein echtes Erlebnis. Der Ort Prince Albert hat übrigens nichts mit dem Piercing, wohl aber mit dem Prinzen zu tun. Ein kleiner, süßer Ort mit ein paar Cafés und Unterkünften.

Meinringspoort Wasserfall

Egal ob wieder Oudtshoorn oder wie bei uns Plettenberg das Ziel ist: Zurück kann man die N12 durch die Groot River Schlucht nehmen. Spektakulär wie sich hier der Fluss (und heute die Strasse) durch die Schlucht gefräst hat. Die Berge türmen sich mit diesen blockartig gepressten Steinformationen in goldgelb bis blutrot riesig auf und auf halber Strecke bietet der Wasserfall die perfekte Ausrede für eine Pause. Unweit des Parkplatzes stürzt das Wasser 60 m in einen kleinen Pool. Baden ist ausdrücklich erlaubt.

Wir wollten nicht wieder über Oudtshoorn fahren und sind stattdessen in östlicher Richtung über Unionsdale auf die R340 nach Plettenberg Bay gefahren.

Bildergalerie

Tipps und offizielle Quellen

Prinz Albert Park

Swartberg Circle Route


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