
Die Pyramiden von Gizeh – Das letzte erhaltene Weltwunder der Antike erleben
Wenn du zum ersten Mal die Pyramiden von Gizeh am Horizont auftauchen siehst, wird dir sofort klar: kein Foto und keine Dokumentation wird diesen Bauwerken gerecht. Über Jahrtausende hinweg trotzen diese kolossalen Monumente Sandstürmen, Erosion und der Zeit. Die steinernen Gräber sind ein Wunder menschlicher Ingenieurskunst, ein Symbol für die Ewigkeit und geben bis heute Rätsel auf.
Unsere Reise zum einzig noch existierenden antiken Weltwunder
Wo kaufe ich die Tickets und was ist darin enthalten?
Wer sich auf Kairo einlässt, kann diese Bauwerke im Westen der Stadt nicht ignorieren. Die erste Nacht in der Stadt schlafen wir direkt am Sphinx-Eingang in einem einfachen Hotel mit Blick auf die Pyramiden. Das Frühstück auf der Dachterrasse nehmen wir mit Blick auf die drei berühmten Toblerone-Berge ein, denen der weltberühmte Löwe mit Menschenkopf wachend vorgebaut ist.
Es gibt mehrere Zugänge zum Schutzgebiet der Pyramiden von Gizeh. An der östlichen Seite beim KFC (29,97546° N, 31,14091° O) liegt der Eingang zur Sphinx. Bitte beachte, dass die Kasse um die Ecke in der Bni Sofyan Strasse liegt (29,97567° N, 31,14025° O).
Eintrittskarten nur am „Ticket office“ lösen
Falls du nicht zufällig arabisch aussiehst, stelle Dich auf sehr aufdringliche und penetrante Verkäufer und Reiseführer ein. Um jeglichen potentiellen Ärger mit gefälschten Tickets zu umgehen, kaufe die Karten nur an den offiziellen Kassen!
Ob du einen Reiseführer brauchst entscheidest Du, doch vor den Eingängen oder Kassenschaltern ist definitiv der falsche Ort einen zu finden.
Ein weiterer Eingang liegt direkt nördlich der Cheops Pyramide am Ende der Al Aharam Straße und schließlich das große Besucherzentrum im Westen.
Was kostet der Eintritt und was ist enthalten?
Von allen Eingängen starten Shuttle-Busse auf ihre Route durch den Park. Bitte beachte, dass die Busse wie gewöhnliche Reisebusse aussehen und sich im Design und Farbe unterscheiden – am Ende ist es halt Ägypten und die Busse sind vermutlich von lokalen Anbietern zusammengeklaubt.
Wir haben einen Blog mit Preisen aus 2023 gefunden und festgestellt, dass sich die Preise seither fast verdoppelt haben!
Aktueller Eintrittspreis
Optional in die Cheops (Khufu) Pyramide gehen
Optional in die Mykerinos (Menkaure) Pyramide gehen
700 EGP
1500 EGP
280 EGP
Im Schutzgebiet warten Kameltreiber und Kutscher auf Kundschaft. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass die zumindest ein paar Standardsätze in vielen Sprachen herunterspulen – wir haben uns als Dänen ausgegeben und in der Regel herrschte dann Stille.
Wo finde ich einen Reiseführer für die Pyramiden von Gizeh?
Das vielfältige Angebot von Touren enthält zum Beispiel eine Tour für Frauen mit einem weiblichen Reiseführer zu den Pyramiden, einem Basar und dem Ägyptischen Museum. Zudem bieten Führer ihre Dienstleistung für 4 Stunden zu den Pyramiden inkl. Kamelritt an, oder auch eine 5 Stunden Variante. Allen gemein ist, dass der Eintrittspreis enthalten ist, jedoch die optionalen Karten für das Innere der Pyramiden extra kostet – auf das Kleingedruckte achten.
Wo kann ich die abendliche Lichtshow am besten sehen?
Entweder Du buchst in einem der Hotels in der ersten Reihe ein Zimmer oder reservierst einen Tisch im Restaurant Rooftop 7000 mit freiem Blick auf die Pyramiden von Gizeh und die große Sphinx.
Unser Hotel Life Pyramid Inn bietet auf der Dachterrasse einen unverstellten Blick auf die Pyramiden von Gizeh – leider hatten wir sehr hohe Luftverschmutzung plus leichte Sandstürme. Für eine Nacht sind auch die weichen Betten zu ertragen.
Es gibt auch die Möglichkeit, über Get your Guide Tickets für die abendliche Lichtshow zu buchen – jedoch sind wir der Meinung, dass sich das nicht unbedingt lohnt und das Geld besser in ein gutes Abendessen investiert ist.
Wie haben wir die Pyramiden von Gizeh erlebt?
Heute haken wir unser 19. Weltwunder ab – die Mission 21 Wunder dieser Erde zu sehen neigt sich langsam dem Ende zu.
Wie bereits erwähnt, buchen wir uns für die erste Nacht in einem Hotel mit Aussicht ein. Morgens nehmen wir den Eintritt zur Sphinx und hätten im ersten Moment den Kassenschalter nicht gefunden (siehe oben). Nach der Sicherheitsschleuse biegen wir links ab und laufen zuerst gen Sphinx. Auf einer Freifläche mit den Stühlen für die Lichtshow am Abend (siehe oben) erhaschen wir den ersten Blick auf die Pyramiden von Gizeh und die wachende Löwenskulptur. Mit eigenen Augen gesehen überrascht die Winzigkeit der Sphinx im Vergleich zu den Pyramiden.
Anschließend stapfen wir zu Fuß links an der Sphinx entlang gen Chephren Pyramide und wimmeln stetig Angebot für Kamelritte oder Fotobomben ab. Wir mussten sogar aufpassen, dass geschäftstüchtige Kameltreiber nicht schnell ins Bild ritten, um nachher dann die Hand aufzuhalten.
Nichts ist in Ägypten umsonst!
Es klingt harsch, doch brutale Ehrlichkeit erspart Dir Frust. Niemand, wirklich niemand in Ägypten möchte Dir umsonst helfen, ein Foto machen oder gar etwas schenken! Bei manchen „hilfsbereiten“ Security guards, welche dir einen geheimen perfekten Fotospot zeigen möchten, hilft nicht mal mehr ein freundliches Nein, Danke, sondern irgendwann nur noch ein unfreundliches „No“ oder totale Ignoranz – leider!
Unser Ziel die kleinste der drei Pyramiden: Mykerinos (Menkaure). Die zusätzlichen Kosten für den Gang in dem engen, schlauchartigen Kanal ins Innere der Pyramide in Höhe von 280 EGP passen ins Budget. Dieses Erlebnis ins Innere eines Weltwunders von vor über 4000 Jahre zu kriechen, bleibt uns heiß und stickig in Erinnerung. Diese Erfahrung ist absolut nichts für Menschen mit Problemen in engen Räumen!
In sengender Hitze (41° C) schlürfen wir hinüber zur Cheops Pyramide und erleben wohl die unangenehmsten fliegenden Händler. In einem Schattenplätzchen naschen wir ein paar Kekse und Dirk kauft eine Coke Zero – die soll 3$ statt 2$ für eine reguläre kosten. Man fühlt sich so typisch Deutsch, wenn man hier reingrätscht und diese Verhandlungstaktik adressiert. Kaum sitzt er, kommt ein Händler und setzt ihm trotz Gegenwehr eines dieser Arafat-Kopftücher auf. „It’s a gift, no charge.“ Egal wie oft er „No“ sagt, am Schluss gibt es auch noch Postkarten geschenkt. Selbstverständlich ist weder das Eine noch das Andere gratis und „Do you give me a little tip!“ folgt nur wenige Sekunden später – es ist einfach lästig!
Wir lassen uns die Laune selbstverständlich nicht verderben und schreiten zur Pyramide, um die berühmteste der drei mit Händen anzufassen, bevor wir den Shuttle zum Aussichtspunkt im Westen des Geländes nehmen. Von hier ist der Blick auf die Pyramiden und die Stadt Kairo im Hintergrund magisch – leider ist der Smog dieser Tage sehr schlimm und der Wind wirbelt zusätzlich noch Sand auf.


Über die Pyramiden von Gizeh
Allgemeines zu Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh liegen nur wenige Kilometer vom pulsierenden Herzen Kairos entfernt – die Multimillionen-Metropole ist faktisch bis an den Rand des Schutzgebiets gewachsen. Dank des großflächigen Areals blieb das Gefühl einer anderen Welt erhalten. Mit dem Blick von Westen nach Osten liegt die riesige Multimillionen-Metropole Kairo hinter den der Zeit trotzenden Bauwerken der Ewigkeit – ein wohl weltweit einmaliger Kontrast.
Hier schritten unzählige Könige, hunderte Abenteurer und tausende Sklaven durch die Wüste, angetrieben durch den Glauben an ein Leben nach dem Tod, um architektonische Meisterleistungen zu vollbringen, die noch heute Wissenschaftler und Ingenieure staunen lassen.
Geschichte der Pyramiden von Gizeh
Der Bau der Pyramiden begann um ca. 2.600 v. Chr., während der Herrschaft des Pharaos Cheops (oder auch Khufu). Die Cheops Pyramide – das größte und bekannteste Bauwerk des Plateaus – wurde vermutlich innerhalb von etwa zwanzig Jahren errichtet – ein Zeitraum, der angesichts der schieren Dimensionen kaum zu glauben ist. Millionen Kalksteinblöcke, jeder mehrere Tonnen schwer, wurden millimetergenau übereinander geschichtet, um ein nahezu perfektes Monument zu schaffen. Im Inneren der Pyramiden befinden sich Grabkammern, in denen einst die Pharaonen ihre letzte Ruhestätte fanden. Die Große Pyramide beherbergte Cheops selbst, während die etwas kleinere Chephren seinem Sohn Chephren (Khafre) gewidmet ist. Die Mykerinos-Pyramide wurde für Pharao Mykerinos (Menkaure) erbaut und ist die kleinste der Dreien.
Ein faszinierendes Detail ist der mathematische Zufall – oder vielleicht auch das absichtliche Genie der Erbauer: Wenn du den Umfang der Großen Pyramide (Bodenplatte) nimmst und ihn durch die doppelte Höhe teilst, erhältst du einen Wert, der der Zahl Pi erstaunlich nahekommt. Ob dies ein bewusster mathematischer Akt oder ein glücklicher Zufall ist, weiß bis heute niemand genau.
Die Große Sphinx von Gizeh
Mit ihrem majestätischen Löwenkörper und dem menschlichen Kopf – vermutlich das Abbild von Pharao Chephren – symbolisiert sie Macht, Weisheit und die göttliche Verbindung des Herrschers zur Sonne. Sie wacht seit über 4.500 Jahren über das westliche Nilufer und wurde vermutlich um 2500 v. Chr. erbaut, zur gleichen Zeit wie die Chephren-Pyramide, vor der sie liegt. Aus einem einzigen Kalksteinblock geschlagen, beeindruckt die Sphinx durch ihre Größe – etwa 20 Meter hoch und 73 Meter lang – und durch das Mysterium, das sie bis heute umgibt. Ob sie als Grabwächterin diente, ein spirituelles Symbol war oder sogar älter ist, als man annimmt, bleibt unter Forschenden umstritten.
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