Die kleine Stadt Uyuni im Süden Boliviens ist das Tor zur atemberaubenden Salzwüste Salar de Uyuni, einem der beeindruckendsten Naturwunder Südamerikas. Die endlosen, glitzernden Salzflächen auf 3.600m über dem Meeresspiegel ziehen jedes Jahr ca. hundertausend Touristen aus der ganzen Welt an. Doch die Stadt Uyuni selbst verdient leider die Etiketten Kaff oder Staubwolke.
In diesem Artikel erfährst Du Tips zum Friedhof der Lokomotiven, der Salzwüste und welche Tour am besten zu Dir passt.

Unsere Tipps & Highlights

Unser Salar de Uyuni Aufenthalt

Mit dem Nachtbus von Sucre nach Uyuni

Diesmal fahren wir mit der Busgesellschaft Emperador, gebucht wie immer über Ticketsbolivia. Ohne auch nur eine Pinkelpause düst der Bus diesmal ohne Probleme durch die Nacht. Wir sitzen im Doppeldecker oben und schwitzen ohne Ende – die Heizung läuft auf Hochtouren, das Kondenswasser sammelt sich auf den Scheiben und selbst ein T-Shirt ist gefühlt zuviel.

Im staubigen Uyuni angekommen, können wir leider nicht direkt in unser Zimmer. Wir ruhen uns also die frühen Morgenstunden erst auf der Couch im Hostel aus, gehen dann in Memos Coffee Bistro lecker frühstücken, bis wir endlich in unser Zimmer und schlafen können.

‚Train cemetery‘ in der Salar de Uyuni

Wer den Friedhof der Züge und Lokomotiven in Ruhe besuchen möchte, meidet am besten den Vormittag. Mit einem Taxi zuckeln wir gegen 14:00 Uhr an Schlaglöchern zum „Cementerio de Trenes“. Dort stapft lediglich ein anderes Paar herum, was perfekt für epische Drohnenaufnahmen ist.

Video Train cemetery

Dieser außergewöhnliche Friedhof erzählt von der glanzvollen und tragischen Geschichte der Eisenbahn in Bolivien. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Eisenbahnbau in der Region, um Uyuni als wichtigen Knotenpunkt für den Transport von Mineralien aus den nahegelegenen Minen zu etablieren. Finanziert und geleitet von britischen Ingenieuren, sollte das Projekt Boliviens wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln. Doch politische Instabilität, wirtschaftliche Probleme und der Niedergang des Bergbaus führten dazu, dass viele Züge stillgelegt wurden.

In den 1940er Jahren, als der Bergbau endgültig stagnierte, wurde Uyuni zu einem Abstellplatz für ausrangierte Lokomotiven und Wagons. Die verrosteten Überreste dieser einst imposanten Maschinen stehen nun als stille Zeugen eines wirtschaftlichen Traums, der nie vollständig verwirklicht wurde. Heute sind sie eine touristische Attraktion, die an den industriellen Fortschritt erinnert, der diese Region einst transformierte, und zugleich eine surreale Kulisse bietet, die Fotografen und Geschichtsliebhaber gleichermaßen begeistert.

Welche Tour für die Salar de Uyuni buchen wir?

In der Stadt gibt es zahlreiche Touranbieter und über die Plattform Get Your Guide kannst Du bequem im voraus über das Internet buchen; wir entscheiden uns vor Ort nach einer geeigneten Tour für uns zu schauen.

Auf unserer Reise durch Brasilien und Argentinien trafen wir zahlreiche Reisende. Keiner von denen hatte die Tour im voraus gebucht. Bitte beachte aber, dass wir sind in der Trockenzeit, also Nebensaison, unterwegs sind. Leider ist das Angebot so vielseitig und unübersichtlich wie nur irgendwas. Eintägige Ausflüge, zweitägige oder gar fünftägige Touren mischen dann noch unterschiedliche Orte in der Salzwüste ins Angebot, so dass Du leicht den Überblick verlierst. Wir können nach Rücksprache und eigener Erfahrung die Anbieter Andes Salt Expedition und Salty Desert empfehlen. Praktischerweise liegen deren Büros an der Hauptstraße unmittelbar nebeneinander.

Video Salar de Uyuni

Mit Andes Salt Expedition fahren wir wie alle Touren zum Eingangstor der Salar de Uyuni. Dort gibt es eine kurze Einführung in die Salzgewinnung. Gefühlt hat hier jedoch aber eher die Kooperation mit den Souvenirshops oberste Priorität. Kurz danach in der Wüste stoppen alle Fahrzeuge bei den wehenden Flaggen und ein paar kleinen blubbernden Quellen. Hier warten eifrige Fotografen auf Euch, um die lustigen Perspektivfotos mit Dinos, Pringles Dosen etc. zu machen. Vorbei an dem genialen Fotomotiv ‚Salztreppe‘ und dem Salzmuseum endet der erste Tag in unserem Salzhotel in der Wüste. An der Stelle sei gesagt, dass es nicht nur ein Salzhotel gibt, sondern mehrere!

Sonnenuntergang, Sternenhimmel und Sonnenaufgang gehören bei uns mit zum Programm. Leider geht die sehr trockende und staubige Luft Dirk stark auf die Bronchien – auch die zwei Mitreisenden Engländer haben in der Nacht große Probleme neben der dünnen Höhenluft dank der zusätzlich gereizten Atemweg Sauerstoff in die Lunge zu bekommen. Asthmatiker sollten ihr Spray in jedem Fall mitnehmen!

Der zweite Tag sieht den Besuch der Gruta de las Galaxias, eine größere Wasserpfütze, sowie die Kakteeninsel Isla Incahuasi und den Vulkan Tunupa vor. Letzteren besteigen wir nach einer Gruppenentscheidung nicht. Die Höhe, wenig Schlaf und die gnadenlose Mittagessonne versalzen diesen Teil der Zweitagestour.

Fazit Salar de Uyuni

Für uns waren 2D1N perfekt. Die Salzwüste, welche vor über 40.000 Jahren noch ein Teil des Minchin-Sees war, ist in unseren Augen ein Must-see. Einzig die 30 BOB Eintritt in die wirklich winzige Gruta de las Galaxias fanden wir etwas überteuert.

Dank der Trockenzeit fuhr unser Guide Santos den Landcruiser quer durch die Salzwüste, was in der Regenzeit aufgrund des Wassers nicht immer möglich ist. Die Touren beschränken sich dann auf die Treppe, den Flaggenpunkt und das Dakar-Denkmal.

Übernachtung

Das Eucalyptus Hostel wirkt von außen wie ein Rohbau, weshalb sowohl der Taxifahrer als auch wir es erstmal gar nicht von außen als solches erkennen. Doch die Eigentümer betreiben eine gepflegte kleine und saubere Unterkunft mit Betten aus Salz und heißem Wasser!

Unsere Übernachtungen finden wir in der Regel bei Trip.com !

Allgemeines über Uyuni

Uyuni liegt in der kargen Hochebene des bolivianischen Altiplano und ist ein Ausgangspunkt für Erkundungstouren zur weltgrößten Salzwüste Salar de Uyuni. Die Stadt selbst ist relativ klein und erholte sich bisher nicht von der Wirtschaftskrise. Heute lebt die Stadt stark vom wachsenden Tourismus.

Die Salar de Uyuni ist ohne Zweifel das Hauptziel jedes Besuchers. Die unendliche Weite der Salzwüste verwandelt sich in den Monaten Dezember bis März nach Regenfällen in einen riesigen, surrealen Spiegel, der Himmel und Erde verschmelzen lässt. Neben einer Tour durch die Salar de Uyuni bieten sich in der Region zahlreiche weitere Aktivitäten an. Zu den beliebtesten anderen Touren gehört eine mehrtägige Expedition durch das Altiplano zu den bunten Lagunen – wie der Laguna Colorada und der Laguna Verde – den heißen Quellen und den dampfenden Geysiren von Sol de Mañana.

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