Die Halong Bucht ist unser Weltwunder Nummer 17 und liegt im Norden Vietnams. Smaragdgrünes Wasser, über 1.600 Kalksteininseln und geheimnisvolle Höhlen schaffen eine Landschaft, die fast unwirklich erscheint. Ob du dich für eine luxuriöse Kreuzfahrt entscheidest oder mit dem Kajak zwischen den bizarren Felsen hindurchgleitest – die Magie dieses Ortes hinterlässt einen bleibenden Eindruck – auch bei diesigem Wetter.

Eine jahrtausendealte Legende besagt, dass Drachen diese spektakuläre Landschaft geformt haben.

Unsere Reise zur berühmtesten Bucht in Vietnam

Da wir unbedingt den Sonnenunter- und -aufgang in der Halong-Bucht sehen und es weniger kompliziert haben wollten, haben wir uns für eine kleine organisierte Kreuzfahrt entschieden. Über GetyourGuide sind wir auch schnell fündig geworden, nur sollte man hier wirklich auf die Kleinigkeiten achten:

Möchte ich nur einen Tagesausflug machen oder in der Halong-Bucht übernachten?
In welchen Teil der Halong-Bucht möchte ich?
Welche Aktivitäten sollen inkludiert sein?
Möchte ich die Tour eventuell mit einem Besuch von der „trockenen Halong-Bucht bei Ninh Binh verbinden?
Möchte ich alleine anreisen oder von meinem Hotel in Hanoi abgeholt werden?

Wir haben uns für eine Tour mit dem Anbieter DGB Travel & Event Company in die ruhigere Bai Tu Long Bay entschieden. Dieser Teil liegt auf der Ostseite der Halong-Bucht und ist von großen Menschenmassen bisher noch verschont geblieben. Dennoch bleiben mit uns noch mindestens 20 andere Schiffe über Nacht auf dem Wasser.

Leider hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Beim Ablegen nieselte es noch leicht, doch die dicke Wolkendecke blieb die ganzen zwei Tage geschlossen! Dennoch hatten wir eine schöne Zeit mit Kajakfahren, Höhlenbesuchen, wunderbarem Essen und einem tollen Ausblick auf die irren Felsformationen. Weiterhin war ein kleiner Kochkurs, Tintenfischangeln, Tai Chi am Morgen und ein Spieleabend statt der versprochenen Sonnenuntergangsparty inkludiert.

Im Jahr 2008 hatte Dirk etwas mehr Glück mit dem Wetter, aber seht selbst. Anschließend reisen wir direkt von Halong City auf eigene Faust weiter in Richtung Ninh Binh. Für einen Tagesausflug erschien uns die trockene Halong-Bucht zu wertvoll. Also verzichten wir auf die Rückfahrt nach Hanoi und sparen uns Fahrtkosten. Stattdessen nehmen wir den Bus nach Ninh Binh.

Über die Halong Bucht

Die Halong-Bucht liegt im Norden Vietnams, etwa 170 Kilometer von Hanoi entfernt. Ihr Name bedeutet „Bucht des herabsteigenden Drachens“ und sie gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Das Zusammenspiel aus schroffen Felsformationen, mystischen Grotten und schwimmenden Fischerdörfern macht sie zu einer der beeindruckendsten Küstenlandschaften der Welt.

Geschichte(n) der Halong Bucht

Neben der Legende vom Drachen erzählen archäologische Funde, dass die Bucht bereits seit Tausenden von Jahren besiedelt ist. Fischer und Händler nutzten die geschützten Gewässer, während vietnamesische Krieger die Inseln zur Verteidigung gegen Invasoren nutzten. Heute ist die Halong-Bucht nicht nur ein Symbol Vietnams, sondern auch ein wichtiger Ort für den Naturschutz.

Während des Vietnamkriegs spielte die Halong-Bucht eine bedeutende strategische Rolle. Die zahlreichen Höhlen und Grotten, die sich in den Kalksteinfelsen verbergen, boten der vietnamesischen Armee sowie der Zivilbevölkerung Schutz vor amerikanischen Luftangriffen. Einige dieser Höhlen wurden zu versteckten Militärbasen umfunktioniert, mit Waffenlagern, Krankenstationen und Kommandozentralen tief im Inneren der Felsen.

Besonders bekannt ist der Hospital Cave auf der Insel Cat Ba – eine unterirdische Klinik, die als sicherer Rückzugsort für verwundete Soldaten diente. Andere Grotten wurden genutzt, um Schiffe und Versorgungsgüter vor feindlichen Angriffen zu verstecken. Die Bucht war mit ihren unzähligen Inseln und engen Wasserwegen zudem ideal für Guerillataktiken. Vietnamesische Boote konnten sich zwischen den Felsen tarnen und unerwartet zuschlagen, bevor sie wieder in den Schatten der Kalksteinriesen verschwanden.

Heute erinnern einige dieser Höhlen an die turbulente Vergangenheit Vietnams und lassen Besucher erahnen, welche wichtige Rolle die Halong-Bucht nicht nur als Naturwunder, sondern auch als historischer Schauplatz gespielt hat.

Beste Reisezeit & Sicherheit

Die ideale Zeit für eine Reise zur Halong-Bucht ist von Oktober bis April, wenn das Wetter angenehm warm und trocken ist. In diesen Monaten gibt es (eigentlich) weniger Regen, klare Sicht und mildere Temperaturen, was sich perfekt für Bootsfahrten und Erkundungstouren eignet. Die Sommermonate, besonders Juli und August, bringen hingegen heiße Temperaturen und eine höhere Wahrscheinlichkeit für Stürme und Taifune, die Bootsfahrten beeinträchtigen können.

Die Halong-Bucht gilt als sicheres Reiseziel. Wähle jedoch seriöse Anbieter mit gut gewarteten Schiffen, da es in der Vergangenheit vereinzelt Unfälle gab. Während der Monsunzeit können Stürme kurzfristig für Absagen von Touren sorgen. Zudem sollte man sich beim Kajakfahren oder Schwimmen an die Anweisungen der Reiseführer halten, da Strömungen in manchen Bereichen tückisch sein können.

Anreise zur Halong Bucht in Vietnam

Die meisten Reisenden starten ihren Besuch der Bucht von Hanoi aus – der Hauptstadt von Vietnam. Eine dreistündige Fahrt bringt dich nach Halong City, wo zahlreiche Boote und Kreuzfahrten bereitstehen. Alternativ kannst du die Insel Cat Ba als Ausgangspunkt wählen. Von hier aus gelangst du mit einer Fähre oder einer organisierten Tour in die Bucht – ein Erlebnis, das du niemals vergessen wirst.